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Tigermücke auf dem Vormarsch: Gesundheitsbehörden in Alarmbereitschaft

Behörden in Niedersachsen rechnen aufgrund der feuchtwarmwetterlichen Bedingungen und der bisherigen Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke, die das Denguefieber übertragen kann, mit einer zunehmenden Verbreitung dieser Art im Norden Deutschlands und weiten daher die Überwachung der Insekten aus.

Gesundheit und Umwelt
Zunehmende Stechmückenaktivität: Gesundheitsrisiken für den Norden Deutschlands

In Niedersachsen wird ein Anstieg der Stechmückenpopulation beobachtet, was besorgniserregende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben könnte. Insbesondere die Asiatische Tigermücke, die als Überträger des Dengue- und Chikungunya-Virus bekannt ist, stellt eine potenzielle Gefahr dar.

Die aktuellen Wetterbedingungen mit häufigem Regen fördern die Vermehrung von Mücken, sodass Gesundheitsexperten wie Dr. Masyar Monazahian vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLG) ihre Überwachung vermehrt ausweiten müssen.

Überwachung und Vorkommen

Die Asiatische Tigermücke wurde in mehreren Bundesländern, darunter Bayern und Thüringen, nachgewiesen. Experten erwarten, dass sich diese invasive Art bald auch in den nördlichen Regionen Deutschlands ausbreiten könnte, da sie durch den Warenverkehr oder über Seehäfen eingeschleppt werden kann.

Gesundheitliche Gefahren

Insbesondere die Gefahr von Denguefieber stellt ein ernstes Problem dar. Dieses Virus, das durch den Stich einer infizierten Mücke übertragen wird, kann bei Menschen ernsthafte Erkrankungen hervorrufen und in seltenen Fällen sogar tödlich verlaufen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bereits eine Zunahme von Denguefällen aus der Gruppe der Reiserückkehrer aus tropischen Regionen gemeldet.

Überwachungsmaßnahmen

An verschiedenen Standorten in Niedersachsen, wie Hannover und den Landkreisen Hildesheim und Cuxhaven, werden Mückenfallen aufgestellt, um die Population der Tigermücke zu überwachen. Zudem können Bürger verdächtige Mückenproben zur Untersuchung an das Landesgesundheitsamt schicken, um eine schnelle Identifizierung möglicher invasiver Arten zu ermöglichen.

Ein positives Zeichen: Keine Plage im Norden

Trotz der Zunahme der Mückenaktivität warnt Biologin Doreen Werner davor, von einer Plage zu sprechen. Vor allem in Norddeutschland sei die Versorgung mit frischem Wasser durch die Niederschläge zwar ideal für die Fortpflanzung von Mücken, jedoch sei der aktuelle Befall nicht alarmierend.

Forschung und Prävention

Projekte wie der Mückenatlas, der bereits seit 2012 aktiv ist, ermöglichen es den Bürgern, Mückenbefunde zu melden, was die Forschung zu Krankheitsübertragungen erheblich voranbringt. Auch die städtischen Gesundheitsbehörden in Hamburg arbeiten daran, invasive Stechmücken frühzeitig zu erkennen, um mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Fazit

Die Beobachtung und Erforschung der Asiatischen Tigermücke wird in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle bei der Eindämmung potenzieller Gesundheitsrisiken spielen. Die fortlaufende Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Forschern und Gesundheitsbehörden ist entscheidend, um die Ausbreitung dieser invasiven Art zu kontrollieren und die damit verbundenen Gefahren zu minimieren.

NAG

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