Der kürzliche Unfall auf dem Schweriner See wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitslage beim Wassersport. Gewitterartige Wetterwechsel und plötzliche Windböen können auch erfahrene Segler unvorbereitet treffen, was erneut verdeutlicht, wie wichtig Sicherheitsvorkehrungen wie das Tragen von Rettungswesten sind. Die dramatischen Vorfälle, die sich in der Vergangenheit ereignet haben, hätten durch entsprechende Maßnahmen möglicherweise verhindert werden können.
Notwendigkeit von Schwimmwesten
Polizeihauptkommissarin Petra Kieckhöfer vom Landeswasserschutzpolizeiamt (LWSPA) erklärt, dass die Tragischen Fälle wie der Ertrinkungsunfall eines 60-jährigen Seglers an der Müritz und der Tod eines Anglers in der Unterwarnow deutlich aufzeigen, dass viele Wassersportler, einschließlich Kinder, oft ohne die lebensrettende Bekleidung unterwegs sind. Diese Unachtsamkeit kann fatale Folgen haben, obwohl die meisten wissen, dass es im Wasser jederzeit zu unvorhersehbaren Situationen kommen kann.
Unterschätzte Gefahren
Viele Menschen überschätzen sich in ihrer Fähigkeit, sich selbst zu retten. Wetterumschwünge, medizinische Notfälle oder einfach ein Stolpern können dazu führen, dass man ins Wasser fällt, ohne dass man darauf vorbereitet ist. Selbst geübte Schwimmer haben oft Schwierigkeiten, wenn ihre Kleidung nass wird, da die Klamotten intensiven Auftrieb erzeugen können und die Schwimmfähigkeit beeinträchtigen.
Rettungswesten erhöhen Überlebenschancen
Gerade in solchen kritischen Momenten können Rettungswesten lebensrettend sein. Diese Westen erhöhen signifikant die Überlebenschancen, da sie den Schwimmer über Wasser halten, selbst wenn er bewusstlos ist. Zudem sind signalfarbene Westen für Rettungskräfte leichter zu erkennen, was die Chancen auf eine schnelle Rettung erhöht.
Kein gesetzliches Tragen notwendig
Trotz der offensichtlichen Vorteile gibt es in Deutschland keine gesetzliche Verpflichtung für private Bootsfahrer, Rettungswesten zu tragen. Oft appellieren die Ordnungshüter an das Verantwortungsbewusstsein der Bootsbesitzer, insbesondere wenn sie Kinder an Bord haben. Die Polizei hat in der Vergangenheit Kinder bezüglich der Notsituation des Wassers ohne Schwimmwesten aufgegriffen und Eltern ermutigt, diese für ihre Kinder anzulegen.
Der Weg zur Sensibilisierung
Die Vorfälle sollten die Gemeinschaft ermutigen, sich intensiver mit dem Thema Sicherheit beim Wassersport auseinanderzusetzen. Sowohl erfahrene Wassersportler als auch Neueinsteiger müssen sich der Gefahren bewusst sein, die im Wasser lauern, und geeignete Maßnahmen ergreifen, um sich und andere zu schützen. Die Einführung spezieller Rettungswesten für verschiedene Wassersportarten könnte zudem eine effektive Lösung in den Händen der Verbraucher sein. Dies sollte nicht nur ein individuelles Anliegen sein, sondern eine gemeinschaftliche Verantwortung, die unser aller Sicherheit auf den Gewässern gewährleistet.
– NAG