Bad Tölz-WolfratshausenBayern

Politische Unterstützung für Maro: Ein Wettlauf gegen die Zeit

Die Maro-Genossenschaft, die durch einen gescheiterten Baukredit in der Insolvenz steckt, steht unter Druck, bis zum 15. August dringend fünf Millionen Euro Eigenmittel aufzubringen, um ihre wertvollen Mehrgenerationenhäuser in Bayern zu retten und das drohende Aus abzuwenden, während politische Unterstützung aus verschiedenen Fraktionen des Landtags signalisiert wird.

Die Maro Genossenschaft steht vor einer kritischen Herausforderung: Durch den Rückzug eines Baukredits ist die Genossenschaft in eine Insolvenz geraten, was die Notwendigkeit einer raschen finanziellen Rettung unterstreicht. Die Bedeutung dieser Genossenschaft für das soziale Wohnen in Bayern wird von Politikern unterschiedlichster Couleur erkannt, doch die Zeit drängt.

Die Dringlichkeit der Situation

Die verantwortlichen Mitglieder der Maro haben im Juli über einen Rundbrief informiert, dass innerhalb kürzester Zeit Zusagen über fünf Millionen Euro benötigt werden, um einen Insolvenzplan aufzustellen. Aktuell liegen jedoch nur Absichtserklärungen für rund zwei Millionen Euro vor. Der bevorstehende Fristdruck könnte fatale Folgen für die Genossenschaft und deren Mitglieder haben. In einer Zeit, in der viele Menschen Urlaub machen, wird die Herausforderung umso schwieriger, die nötigen Mittel zu mobilisieren.

Unterstützung von der Politik

Politische Unterstützung kommt von verschiedenen Parteien – SPD, Grüne, CSU und Freie Wähler. Diese haben öffentlich ihre Solidarität bekundet und den Fortbestand der Genossenschaft als wichtig erachtet. Besonders in den vergangenen Tagen ist der Druck auf die Verantwortlichen der Staatsregierung gewachsen, aktiver zu werden. Claudia Köhler von den Grünen mahnte, dass schnelle Maßnahmen ergriffen werden sollten. Ihre Fraktion fordert die Regierung auf, alle Hilfsmöglichkeiten zu prüfen, um die Genossenschaft zu retten, was auch Bürgschaften und Kredite umfassen könnte.

Der Weg zur Notlösung: „Maro 2.0“

Die Maro-Mitglieder denken an eine mögliche Neugründung ihrer Genossenschaft, die unter dem Arbeitstitel „Maro 2.0“ firmieren könnte. Diese soll nach der Insolvenz schuldenfrei starten, jedoch werden Rücklagen erst über Jahre wieder aufgebaut. Um dies zu erreichen, ist die vollständige Unterstützung der jetzigen Mitglieder erforderlich. Insolvenzverwalter Willrodt betont die Bedeutung politischer Unterstützung, auch wenn direkte finanzielle Hilfen für Parteien nicht erlaubt sind. Laut Maro haben etwa 2100 Mitglieder, von denen etwa 300 zurzeit Mieter in einem der 18 realisierten Objekte sind, ein intrinsisches Interesse am Fortbestand der Genossenschaft und ihrer sozialen Wohnformen.

Herausforderungen der Gemeinschaft

Die Mitglieder der Genossenschaft stehen vor einer emotionalen und finanziellen Prüfung: „Wir leeren unsere Sparschweine, Bekannte und Freunde helfen, vermögendere Mitglieder zahlen für weniger vermögende mit“, berichtet Gertrud Banholzer. Doch die Zeit drängt und die Notwendigkeit, innerhalb weniger Wochen die finanzielle Lücke zu schließen, wirkt bedrohlich. Ein großer Teil der Mitglieder ist sich der bevorstehenden Liquidation bewusst und bringt Bedenken hinsichtlich der Eile der politischen Unterstützung zum Ausdruck.

Blick auf die Zukunft

Falls die benötigten Eigenmittel nicht schnellstens gesammelt werden können, droht die Auflösung der Genossenschaft. Das Insolvenzverfahren wurde am 28. Mai eröffnet und die Frist endet am 15. August – an Maria Himmelfahrt sollten bis dahin alle Absichtserklärungen abgegeben sein. Die Solidarität innerhalb der Gemeinschaft ist stark, und die Hoffnung bleibt, dass durch schnellen Zusammenhalt eine Lösung gefunden werden kann. Die Maro Genossenschaft bleibt ein essenzieller Teil der bayerischen Wohnlandschaft, und ihr Fortbestand könnte entscheidende Auswirkungen auf zukünftige soziale Wohnprojekte haben.

NAG

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