Ein neuer Schritt zur Akzeptanz: Ludwig-Derleth-Realschule gegen Rassismus
In einer Zeit, in der Rassismus und Vorurteile in vielen gesellschaftlichen Bereichen an Bedeutung gewinnen, setzt die Ludwig-Derleth-Realschule (LDR) in Gerolzhofen ein starkes Zeichen. Dies geschieht im Rahmen des Programms „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, in das sich die Schule nun offiziell eingegliedert hat.
Ein deutliches Zeichen für eine respektvolle Schulgemeinschaft
Rund 70 Prozent der Schüler haben sich verpflichtet, eine aktiv schützende Rolle gegenüber Diskriminierung zu übernehmen. „Damit wird ein entscheidender Schritt in Richtung einer toleranteren Schulgemeinschaft gemacht“, erläutert die Regionalkoordinatorin Lea Hattenbach beim Festakt. Die LDR ist die 4528. Schule in Deutschland, die dem Netzwerk beitritt. Dies verdeutlicht, dass eine breite Bewegung gegen Rassismus im Bildungssektor stattfindet.
Verantwortung übernehmen für eine bessere Gesellschaft
Schulleiterin Elisabeth Grimanelis betonte an diesem wichtigen Tag die Bedeutung der Werte, die mit dem Netzwerk verbunden sind. Sie erinnerte an die dunkle Zeit des Nationalsozialismus, in der Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Andersartigkeit verfolgt wurden. „Wir alle müssen dafür sorgen, dass die Würde des Menschen unantastbar bleibt“, so Grimanelis weiter. Dies sei nicht nur eine Aufgabe der Schule, sondern eine Herausforderung, der sich die gesamte Gesellschaft stellen müsse.
Alltagsrassismus an Schulen erkennen und benennen
Die Lehrer Karina Bauer und Philipp Schwaab, die den Beitritt initiierten, berichteten von ihren Erfahrungen im Schulalltag: „Immer wieder hören wir diskriminierende Kommentare.“ Dies sei kein Einzelfall, sondern ein wiederkehrendes Problem, das mit Aufmerksamkeit und Mut angegangen werden muss. Es ist notwendig, dass Schüler und Lehrkräfte gemeinsam gegen solche Äußerungen einstehen und sie benennen.
Unterstützung durch lokale Gemeinschaftsvertreter
Stellvertretender Landrat Thomas Vizl würdigte die Bemühungen der Schüler und Lehrer: „Der Landkreis Schweinfurt ist stolz auf euch und euer Engagement gegen jegliche Form von Diskriminierung.“ Bürgermeister Thorsten Wozniak unterstützte diese Aussage und erinnerte daran, dass Toleranz und gegenseitiger Respekt in der Schule gelebt werden müssen. „Hier, an dieser Schule, schweigen die Toleranten nicht“, betonte er.
Eine Initiative, die über die Schule hinaus Wirkung zeigt
Die LDR steht nicht allein da; sie ist Teil eines landesweiten Trends, bei dem immer mehr Schulen Verantwortung für ein respektvolles Miteinander übernehmen. Der symbolische Beitritt zum Netzwerk und die damit verbundenen Aktivitäten und Programme sollen ein dauerhaftes Bewusstsein für die Notwendigkeit des Antirassismus schaffen.
Die Rolle der Zivilgesellschaft im Kampf gegen Rassismus
Barış Yüksel, Netzwerk-Pate der Schule, sendete eine Audiobotschaft und machte auf die gewaltsamen Erfahrungen aufmerksam, die viele Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder äußeren Merkmale täglich machen. „Es braucht Orte, an denen Rassismus aktiv bekämpft wird“, so Yüksel. Sein Appell an die Schulgemeinschaft, sich für die Würde aller einzusetzen, hebt die Verantwortung hervor, die jeder Einzelne trägt.
Mit diesem Engagement setzt die Ludwig-Derleth-Realschule ein klares Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz, welches weit über die Schulgrenzen hinaus strahlt und den Weg für eine Zukunft bereitet, in der Rassismus und Diskriminierung keinen Platz mehr haben.
– NAG