Das Libori-Fest in Paderborn ist nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein bedeutender sozialer und kultureller Ausdruck, der die Gemeinschaft zusammenbringt. In diesem Jahr wurde das Fest durch ein besonderes Pontifikalamt, geleitet von Bischof Udo Markus Benz, würdevoll eröffnet. „Tradition ist für uns in der katholischen Kirche eine Brücke zum Ursprung“, betonte Benz, der die Bedeutung der Tradition für zukünftige Generationen hervorhob.
Die tiefere Bedeutung von Tradition
Bischof Benz erläuterte, dass das Festhalten an Traditionen nicht bedeutet, sich den Herausforderungen der modernen Welt zu entziehen. Vielmehr sollten diese Traditionen als kraftvolle Werkzeuge dienen, um die Lehren Christi relevant und nachvollziehbar zu machen. „Christus im Heute glaubwürdig den Menschen übermitteln“, so Benz, sei eine zentrale Aufgabe der Kirche. Der Glaube, so führte er fort, könne das Leben bereichern und die individuelle Verantwortung in der Gemeinschaft stärken.
Ein musikalisches Fest
Das Pontifikalamt wurde musikalisch durch den Chor der Dommusik, Solistinnen und Solisten sowie das Orchester der Philharmonischen Gesellschaft Paderborn gestaltet. Unter der Leitung von Thomas Berning wurde die bekannte Missa in C, KV 317, auch als „Krönungsmesse“ bekannt, von Wolfgang Amadeus Mozart aufgeführt, zusammen mit dem Libori-Hymnus von Gustav Schauerte. Diese musikalischen Darbietungen unterstreichen nicht nur die Festlichkeit des Anlasses, sondern stärken auch die Gemeinschaftsbindung und den kulturellen Reichtum des Erzbistums Paderborn.
Wurzeln des Festes und der heilige Liborius
Die Wurzeln des Libori-Festes reichen über 1000 Jahre zurück, als die Reliquien des heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn überführt wurden. Liborius, der vierte Bischof von Le Mans und angesehen als Wundertäter, setzte sich zeitlebens für die Ausbreitung des Christentums ein. Der über 1200 Jahre alte Städtebund zwischen Paderborn und Le Mans, der auf den Überführungen seiner Reliquien basiert, ist ein Symbol für die enge Verbindung und den Austausch zwischen den beiden Städten, die auch in der modernen Zeit von Bedeutung sind.
Erzbischof Udo Markus Benz schloss die Feierlichkeiten mit den Worten: „Unser Weg durch diese Geschichte – So alt. So neu. So schön!“. Diese Botschaft ermutigt die Gemeinde, die Geschichte zu schätzen, während sie gleichzeitig offen für neue Wege und Entwicklungen bleibt.
Ein Fest für die Gemeinschaft
Insgesamt zeigt das Libori-Fest, wie Traditionen nicht nur der Vergangenheit angehören, sondern aktiv das gegenwärtige Leben der Menschen prägen können. Es bietet einen Raum für Reflexion, Gemeinschaft und spirituelles Wachstum und hebt die Bedeutung der katholischen Kirche in der Region hervor. Für viele Paderborner und Gläubige aus der Umgebung ist das Feiern dieser Tradition ein festlicher Höhepunkt im Kalender, der Erinnerungen, Verbundenheit und Hoffnung für die Zukunft schafft.
– NAG