In einer Zeit, in der viele Jugendliche isoliert und ohne Rückhalt aufwachsen, bieten Jugendtreffs wie der im Frankfurter Stadtteil Niederrad eine wichtige Anlaufstelle. Diese Einrichtungen sind nicht nur Räume zum Spielen und Entspannen, sondern fungieren als sichere Orte, an denen Freundschaften entstehen und wichtige Lebenskompetenzen vermittelt werden.
Ein sicherer Hafen für Jugendliche
Der Jugendtreff in Niederrad ist dank seiner versteckten Lage zunächst unscheinbar, jedoch entpuppt er sich schnell als lebendige Gemeinschaft. Hier können Teenager, darunter der 14-jährige Mohamed und sein 12-jähriger Freund Abdullah, sich treffen und in einer positiven Umgebung gemeinsame Zeit verbringen. Die Einrichtungsleiterin Lisa Schäfer betont, dass die meisten Jugendlichen zu Hause oft nicht den Raum haben, um sich mit Freunden zu versammeln. „Wir geben ihnen einen Ort, an dem sie sich wie zu Hause fühlen können“, sagt sie.
Gemeinsame Mahlzeiten als wichtiges Ritual
Ein zentraler Aspekt der Gemeinschaft ist das gemeinsame Essen. Für viele Jugendliche ist das eine der wenigen Gelegenheiten, eine warme Mahlzeit am Tag einzunehmen. „Das Zubereiten der Mahlzeiten macht den Jugendlichen viel Spaß, und sie genießen die Zeit miteinander“, erklärt Schäfer. Diese sozialen Interaktionen sind von großer Bedeutung, da sie helfen, ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen. Viele Jugendliche nehmen nach der Schule direkt am Essen teil, was ihre Ernährungsgewohnheiten positiv beeinflussen kann.
Einbindung und Mitbestimmung
Das Engagement der Jugendlichen wird in den Mittelpunkt gestellt. Von der Entscheidung über die Farbe der Wände bis hin zu den Zutaten der Mahlzeiten – die Teilnehmer sind an jeder Entscheidung beteiligt. Laut Schäfer wird ihnen so nicht nur die Möglichkeit gegeben, ihre Wünsche zu äußern, sondern sie lernen auch, Verantwortung zu übernehmen. „Wir möchten, dass sie verstehen, wie sie sich gesund und kosteneffektiv ernähren können“, sagt sie.
Ein Zuhause für alle
Die Bedeutung der Jugendtreffs erstreckt sich über reine Freizeitgestaltung hinaus. Schäfer beschreibt das Zentrum als eine Art „Mehrgenerationenhaushalt“, in dem Jugendliche zwischen 11 und 25 Jahren zusammenkommen. Hier findet eine gegenseitige Unterstützung statt, die Eltern oft nicht bieten können, sei es bei den Hausaufgaben oder bei der Suche nach Ausbildungsplätzen. „Wir vermitteln nicht nur Spiele und Spaß, sondern auch wichtige Lebenskompetenzen“, erklärt sie.
Das fördernde Umfeld
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung in schwierigen Lebenslagen. Viele Jugendliche erleben Herausforderungen zu Hause oder in ihrem Umfeld und finden im Jugendtreff einen Rückzugsort. Der Raum wird als „Safe Space“ beschrieben, in dem sie sich frei ausdrücken und ihre Identität entfalten können. Das schafft nicht nur ein Gefühl der Sicherheit, sondern fördert auch Toleranz und Respekt untereinander.
Fazit: Die Bedeutung von Jugendtreffs für die Gesellschaft
Insgesamt sind Jugendtreffs wie der in Niederrad von unschätzbarem Wert. Sie bieten eine sichere Umgebung, in der Jugendliche nicht nur Spaß haben, sondern auch entscheidende Fähigkeiten für ihr zukünftiges Leben erlernen können. Bei all den Herausforderungen, denen Jugendliche heutzutage begegnen, sind solche Einrichtungen unerlässlich, um eine gesunde und unterstützende Gemeinschaft zu schaffen.
– NAG
