Die Kunstszene in München erlebt 2024 einen bedeutenden Moment mit der Verleihung des Seerosenpreises an zwei herausragende Künstlerinnen, Annette Lucks und Susanne Thiemann. Diese Auszeichnung, die am Donnerstag, den 1. August, um 19 Uhr im Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten vergeben wird, ist nicht nur eine Ehre für die Preisträgerinnen, sondern auch ein Signal für die lokale Kunstgemeinschaft.
Kulturhistorische Einblicke und innovative Strukturen
Annette Lucks, bekannt für ihre eindrucksvollen Malereien, Zeichnungen und Grafiken, lässt in ihren Arbeiten Erinnerungen und bedeutende kulturelle Bezüge miteinander verschmelzen. Ihre Werke sind schichtartig aufgebaut und erzählen Geschichten, die tief in der kulturellen Historie verwurzelt sind. Besonders auffällig ist ihr Umgang mit Gedächtnisfiguren, die in ihren Bildern lebendig werden und den Betrachter in neue, visuelle Narrative hineinziehen.
Die zweite Preisträgerin, Susanne Thiemann, zeigt mit ihren korbflechterischen Fähigkeiten einen ganz anderen, aber ebenso faszinierenden Zugang zur Kunst. Ihre Skulpturen und Installationen sind oft von einer fragilen Erscheinung geprägt, die sich jedoch als überraschend robust erweist. Thiemanns Objekte zeichnen sich durch offene Ränder und spezielle Nähte aus, die den Betrachter dazu einladen, die Komplexität ihrer Strukturen zu erkunden.
Ein Preis mit Tradition und lokale Bedeutung
Der Seerosenpreis, dessen Gesamtwert 4000 Euro beträgt, wurde 1962 ins Leben gerufen und hat sich seitdem als bedeutende Auszeichnung in der Münchner Kunstszene etabliert. Die Stadt München stiftet diesen Preis, der alljährlich von einer Jury aus lokalen Künstlerinnen und Künstlern vergeben wird. Dies sorgt nicht nur für eine hohe Akzeptanz innerhalb des künstlerischen Kreises, sondern fördert gleichzeitig die Vernetzung und Wertschätzung von Künstlern, die in München leben und arbeiten.
Ausstellung und öffentliche Wahrnehmung
Ein wichtiger Bestandteil der Preisverleihung ist die begleitende Ausstellung im Kunstpavillon, die bis zum 18. August dauert. Diese Ausstellung ermöglicht es dem Publikum, die Werke von Lucks und Thiemann hautnah zu erleben und sich mit deren kreativen Ansätzen vertraut zu machen. Solche Veranstaltungen tragen zur Stärkung der kulturellen Identität Münchens bei und fördern den Dialog zwischen Künstlern und der Öffentlichkeit.
Die Entscheidung, eine Veranstaltung von solch historischer Bedeutung in einem öffentlichen Raum abzuhalten, verdeutlicht zudem den Wert, den die Stadt München auf Kunst und Kultur legt. Es ist eine Gelegenheit für Kunstinteressierte, neue Perspektiven zu gewinnen und sowohl etablierte als auch aufstrebende Talente kennenzulernen.
– NAG
