Mayen-Koblenz

„Der Kapitän und sein sinkendes Geschäft: Der Oberrhein im Wandel“

Torsten Stuntz, Kapitän des Motorgüterschiffs „Stella Maris“, transportiert leidenschaftlich Schrott und Kies auf dem zunehmend leeren Oberrhein, während sich die Situation der Binnenschifffahrt in den letzten Jahren erheblich verschlechtert hat.

Die Herausforderungen des Schiffsverkehrs auf dem Oberrhein

Der Oberrhein, einst ein geschäftiger Wasserweg, ist in den letzten Jahren deutlich ruhiger geworden. Torsten Stuntz, Kapitän des Motorgüterschiffs „Stella Maris“, spürt diese Veränderungen persönlich. Das Schiff, das Schrott und Kies transportiert, ist nicht nur sein Arbeitsplatz, sondern auch ein wichtiger Teil seiner Identität.

Eine geliebte Lebensweise

Stuntz ist leidenschaftlicher Binnenschiffer und kann sich kein anderes Leben vorstellen. „Es macht mir Freude, mit dem Wasser zu arbeiten und die Natur zu genießen“, sagt er. Die saubere, gepflegte „Stella Maris“ ist ein Ausdruck seiner Hingabe zu diesem Beruf. An einem heißen Julitag lässt sich der Stolz auf sein Schiff und die verantwortungsvolle Tätigkeit zwischen den Weiden des Rheins deutlich spüren.

Rückgang des Güterschiffsverkehrs

Doch trotz seiner Leidenschaft sieht Stuntz auch die Herausforderungen, die der Rückgang des Schiffsverkehrs mit sich bringt. In den vergangenen Jahren hat die Anzahl der fahrenden Güterschiffe stark abgenommen. Dies ist ein alarmierendes Zeichen für die Wirtschaft und die Infrastruktur am Oberrhein. Weniger Schiffe bedeuten nicht nur weniger Arbeit für die Binnenschiffer, sondern auch eine Einbuße an wirtschaftlicher Aktivität in den angrenzenden Gemeinden.

Folgen für die Gemeinschaft

Die Auswirkungen sind in den Häfen und entlang der Ufer deutlich spürbar. Wirtschaftliche Aktivitäten, die zuvor von der Schifffahrt abhingen, stehen unter Druck. Dies betrifft nicht nur die Schiffer und deren Besatzungen, sondern auch die umliegenden Betriebe, die von der Logistik dependent sind. In einem Gespräch mit anderen Berufsschiffern wird die Sorge um die Zukunft des Schiffsverkehrs oft laut.

Einblick in den Beruf des Binnenschiffers

Für viele Menschen ist der Beruf des Binnenschiffers unbekannt. Es gehört nicht nur Disziplin dazu, ein Schiff zu führen, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Wasserwege und deren Veränderungen. Torsten Stuntz ist ein Beispiel für die Kombination von Erfahrung und Leidenschaft, die nötig ist, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein. „Jeder Tag auf dem Wasser bietet seine eigenen Herausforderungen“, erklärt er, während er eine ruhige Passage des Rheins genießt.

Ein Blick in die Zukunft

Die Gelegenheit, sich auf neue Entwicklungen einzustellen, könnte für Stuntz und Kollegen aus der Branche entscheidend sein. Innovative Ansätze in der Logistik und alternative Transportmethoden könnten möglicherweise helfen, die Attraktivität des Schiffsverkehrs zu steigern. „Es liegt an uns, den Schiffsverkehr neu zu denken und ihn mit der Zukunft in Einklang zu bringen“, schließt er optimistisch.

Die „Stella Maris“ mag heute weniger beschäftigt sein, doch die Hingabe und die Liebe zur Schifffahrt bleiben ungebrochen. Die Herausforderungen sind groß, doch mit Entschlossenheit und neuen Ideen könnte der Oberrhein bald wieder zum geschäftigen Wasserweg werden, der er einst war.

NAG

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