Berlin

Skurriles Geschäft: Soledad verkauft Dickpics am CSD in Berlin

Am 27. Juli während des 46. Christopher Street Days in Berlin nutzte die Wahl-Berlinerin Soledad die Gelegenheit, um skurrile Souvenirs aus ungefragten „Dickpics“ zu verkaufen und damit auf die Problematik der Belästigung durch solche Bilder aufmerksam zu machen.

In der bunten Atmosphäre des Christopher Street Day (CSD) in Berlin kam es am Samstag, dem 27. Juli, zu einem ungewöhnlichen Geschäftsmodell, das die Grenzen zwischen Kunst, Humor und Gesellschaftskritik verschwommen. Während sich zahlreiche Besucher durch die Straßen der Hauptstadt bewegten, entdeckte eine Berliner Frau am Nollendorfplatz eine Möglichkeit, die ihre seltsame, aber eindringliche Botschaft eindrucksvoll vermittelte.

Soledad und ihr skurriles Geschäft

Soledad, eine in Tel Aviv geborene Wahl-Berlinerin, hatte eine ganz eigene Antwort auf die zahlreichen „Dickpics“, die sie über Dating-Plattformen erhielt. Anstatt diese Bilder als unangenehm zu empfinden, sammelte sie diese Aufnahmen und kreierte daraus ein kommerzielles Konzept. Mit ihrem roten Täschchen und einer Warnweste ausgestattet, präsentierte sie ihrer fragile Kunst an den CSD-Besuchern. Ihre Produkte umfassen Taschenspiegel, Ringe, Magnete und sogar Flaschenöffner, die alle mit diesen Bildern bedruckt sind.

Eine Botschaft gegen die Stigmatisierung von Frauen

Mit diesem außergewöhnlichen Ansatz möchte Soledad eine kritische Diskussion über den Umgang mit ungewollten Bildern anstoßen. „Frauen, die sich über Dickpics beschweren, werden häufig nicht ernst genommen“, so Soledad. Diese Stigmatisierung möchte sie durch Humor und Kreativität herausfordern. Es ist ihr wichtig, dass Männer die Grenzen des Anstands erkennen und akzeptieren, wenn Frauen solchen ungebetenen Beispielen aus der digitalen Welt nicht mehr ausgesetzt werden möchten.

Die Reaktion der CSD-Besucher

Trotz ihrer einzigartigen Geschäftsidee fand Soledad beim CSD nur begrenzte Resonanz. „Die heterosexuellen Besucher sind die besseren Käufer“, bemerkte sie, als sie die meist weibliche Menge um sich herum betrachtete. Ihre Erfahrungen zeigen, wie unterschiedliche Wellen von Akzeptanz und Widerstand innerhalb der LGBTQ+-Gemeinschaft existieren. Der CSD, der für Liebe und Toleranz steht, stellte sich in diesem Fall als weniger offen für Soledads spezielle Art von Kunst dar.

Ein unaufhaltsames Konzept

Trotz der gemischten Reaktionen gibt Soledad nicht auf. Ihre Ware, die von den unterschiedlichsten Personen automatisch generiert wird, macht den Nachschub leicht. „Aufgeben kommt für mich nicht in Frage“, betont sie. Ihr Ziel ist nicht nur ein wirtschaftlicher Erfolg, sondern auch ein Beitrag zu einem offenen Dialog über Sexualität und respektvolle Kommunikation.

Soledads Geschichte zeigt, wie aus persönlichen Erfahrungen unternehmerische Ideen entstehen können. Der CSD bleibt somit nicht nur ein Ort der Feier, sondern auch ein Brennpunkt für soziale Themen, die weit über die Feierlichkeiten hinausgehen.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"