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Nacktschnecken-Plage: Ein kurioser Zwischenfall im Zoo der Minis Aue

Im Zoo der Minis in Aue, Sachsen, wurde der vierjährige Emu Franz von einer hässlichen Plage Nacktschnecken heimgesucht, die nach einem feuchten Morgen seinen Rücken besetzten, was Tierpflegerin Josephine Nöbel überraschte und die Bedeutung der Schneckenplage in diesem Jahr verdeutlicht.

Aue (Sachsen) – In dieser Saison machen sich nicht nur die Blumen und Gärten über die Regenfälle und die wärmeren Temperaturen erfreut, sondern auch eine spezielle Plage, die in Sachsen immer stärker um sich greift: Nacktschnecken erobern nicht nur die Gärten, sondern nun auch die Gehege im „Zoo der Minis“.

Die Schneckenplage im Erzgebirge

Der „Zoo der Minis“ in Aue, bekannt für seine beeindruckende Sammlung von rund 400 Tieren aus 100 Arten, sieht sich derzeit mit einem unerwarteten Problem konfrontiert. Besonders betroffen davon ist der Mini-Laufvogel Franz, der am eigenen Leib spüren musste, wie die Nacktschnecken sein Gehege überrannten. „Dass die Schneckenplage solche Dimensionen annimmt, hatten wir nicht erwartet“, äußerte sich Tierpflegerin Josephine Nöbel (24), während sie den Zustand von Franz mit einer Spur von Humor beschrieb.

Die Faktoren hinter der Plage

Die aktuellen Wetterbedingungen – häufige Regenfälle und feuchte Bodentemperaturen – scheinen die perfekte Brutstätte für die weichen Tiere zu bieten. Nach einer besonders feuchten Nacht wagten es viele Nacktschnecken, ins Gehege zu kriechen, was zu einer überraschenden Invasion führte. Die Tiere, einige von ihnen bis zu zehn Zentimeter groß, fühlten sich offenbar wohl genug, um es sich auf dem Rücken des Laufvogels gemütlich zu machen.

Die Rolle der Tiere im Zoo

Doch warum sind solche Invasionen für den Zoo von Bedeutung? Der „Zoo der Minis“ hat sich auf kleine Tierarten spezialisiert und zieht viele Besucher an, die an der Vielfalt und den individuellen Charakteren der Tiere interessiert sind. Der Emu Franz, der wegen seiner Schnelligkeit bekannt ist, sieht sich in dieser Situation jedoch machtlos: „Normalerweise säubern sich die Emus schon selbst“, so Nöbel. Doch Franz hat andere Prioritäten, wenn es um die Ernährung geht – knackige Heuschrecken stehen höher auf seinem Speiseplan als die schleimigen Eindringlinge.

Auswirkungen auf die Tierpflege

Die Schneckenplage hat zudem Auswirkungen auf die täglichen Abläufe im Zoo. Die Tierpfleger müssen aktiv werden, um die kleinen Plagegeister vom Langflügler Franz und anderen Vögeln fernzuhalten. „Das muss nun der Zoo übernehmen, denn Franz sieht solo besser aus“, meint Nöbel, und deutet an, dass private Reinigungsmöglichkeiten innerhalb des Geheges bisher ausblieben.

Ein Blick in die Zukunft

Die unerwartete Schneckeninvasion ist ein Beispiel für die sich verändernden ökologischen Bedingungen und deren Einfluss auf die Tierwelt. Es bleibt abzuwarten, wie die Zootierpfleger mit diesem Phänomen umgehen werden und welche Maßnahmen sie ansetzen, um ihre Tiere zu schützen. Eines scheint sicher: die Schnecken sind nicht nur eine vorübergehende Plage, sondern ein Zeichen für eine größere Herausforderung, die der Zoo und die Gemeinschaft bewältigen müssen.

Das Vorkommen solcher invasiven Arten steht im Kontext von Klimawandel und den damit verbundenen Änderungen der Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen. Die Entwicklung in Aue könnte somit nicht nur lokal, sondern auch regional betrachtet von Bedeutung sein und zur Debatte über den Umgang mit neuen ökologischen Herausforderungen anregen.

NAG

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