Die Lausitz, eine Region im Süden Brandenburgs, zeigt sich im Zeichen des Strukturwandels bemerkenswert dynamisch. Wo einst Braunkohle abgebaut wurde, entsteht durch Rekultivierung eine neue, attraktive Seenlandschaft, die sowohl Einheimische als auch Touristen anzieht. Diese Veränderungen sind der Hintergrund für das bevorstehende Lausitz Festival und den Lausitzer Musiksommer, die 2024 unter einem besonderen kulturellen Zeichen stehen.
Die kulturelle Identität neu entdecken
Das Lausitz Festival hat sich seit seiner ersten Auflage vor fünf Jahren zu einem bedeutenden kulturellen Ereignis entwickelt. Mit dem Motto „Anderselbst“ wird das neue Selbstbewusstsein der Region in den Vordergrund gerückt. Das Festival umfasst 30 Aufführungsorte und reicht über das Zittauer Gebirge bis nach Cottbus. Es ist ein Schaufenster für die kulturelle Vielfalt der gesamten Region und bietet mehr als 60 Veranstaltungen, darunter klassische Musik, Jazz, Lesungen und Ausstellungen. Diese Mischung spricht ein breites Publikum an und stärkt die Gemeinschaft.
Ein musikalisches Jubiläum: Lausitzer Musiksommer 2024
Bereits am 2. August startet der Lausitzer Musiksommer, der seit 30 Jahren den Fokus auf Musik legt. 2024 steht das Jubiläum unter dem Motto „Dimensionen / Rozmeř“, was die polnische Perspektive mit einbezieht. Ein zielgerichtetes Programm ist wichtig, um die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten innerhalb der Region zu feiern. Highlights sind das Eröffnungskonzert im Dom St. Petri zu Bautzen mit der Deutschen Streicherphilharmonie, die junge Talente zwischen 11 und 19 Jahren präsentiert, sowie das Konzert „Bube Dame König“ im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, das den Einklang von Musik und Natur zelebriert.
Vielfalt der Aufführungen und Akzeptanz neuer Klänge
Im Rahmen des Altstadtfestes in Görlitz wird auch das Interesse an verschiedenen Musikstilen deutlich. Beethovens „Ode an die Freude“ eröffnet den Vorabend, gefolgt von einer einzigartigen Darbietung by Marc-André Hamelin im Neuen Schloss Bad Muskau. Das Brüsseler Ensemble Quatuor Danel wird alle 16 Streichquartette Beethovens in sechs Konzerten aufführen, wobei die Vielfalt der Musikrichtung gut repräsentiert wird. Ein weiteres Highlight ist die Aufführung von Hebräischer Chormusik in der Kirche St. Nikolai in Bad Liebenwerda, welches die Akzeptanz und den Austausch unterschiedlichster musikalischer Traditionen hervorhebt.
Die Bedeutung für die Gemeinschaft
Diese Festivals sind nicht nur Feierlichkeiten der Musik, sondern auch ein Symbol für den Wandel in der Lausitz. Sie fördern nachhaltige Entwicklungen und tragen zur kulturellen Identität der Region bei. Die Veranstaltungen stärken den Gemeinschaftsgeist und versammeln Menschen um die Liebe zur Musik und Kunst, die in dieser neu gestalteten Landschaft gedeihen. So wird die Lausitz zu einem Ort, der sowohl Traditionen bewahrt als auch Raum für innovative kulturelle Ausdrucksformen bietet.
– NAG