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Jugendschutz im digitalen Zeitalter: Rekorde und Herausforderungen 2023 in Berlin

Effektiver Jugendmedienschutz durch gemeinnützige Selbstkontrolle

Die Herausforderungen des digitalen Zeitalters verlangen nach soliden Lösungen, insbesondere wenn es um den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet geht. Im Jahr 2023 hat die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter (FSM e.V.) erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie eine zentrale Rolle im Jugendmedienschutz spielt. Mit einer Vielzahl von Unterstützungsangeboten, dem Rekordaufkommen an Beschwerden sowie aktuellem Engagement in wichtigen Themen wie Desinformation und Hate Speech bringt die FSM den Jugendmedienschutz aktiv voran.

Rekordzahlen bei Beschwerden über Online-Inhalte

Ein besonderer Aspekt des Jahresberichts 2023 ist die Entwicklung der FSM-Beschwerdestelle. Hier wurden im vergangenen Jahr 30.573 Meldungen eingereicht, was mehr als einer Verdopplung im Vergleich zu 2022 entspricht (12.956 Meldungen). Diese hohe Zahl zeigt, dass immer mehr Menschen sich aktiv für einen sicheren Umgang mit digitalen Inhalten einsetzen. Die Auswertung der Beschwerden ergab, dass 74 Prozent der Meldungen begründet waren, wobei die häufigsten Fälle sexuellen Missbrauch betroffen waren – ein besorgniserregender Trend, der die Dringlichkeit von Jugendmedienschutzmaßnahmen unterstreicht.

Themenfokus: Digital Services Act, Desinformation und Hate Speech

Ein weiterer zentraler Punkt im Rahmen der FSM-Arbeit war das Thema des Digital Services Act (DSA). Dieser europäische Gesetzesentwurf zielt darauf ab, den Online-Schutz für minderjährige Nutzer zu verbessern. In Zusammenarbeit mit dem JFF – Institut für Medienpädagogik wurden Orientierungshinweise erarbeitet, die sich um die kinderfreundliche Gestaltung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) kümmern. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche sicherer durch die digitale Welt zu navigieren.

Unterstützung für Eltern und Pädagogische Fachkräfte

Der Erfolg des Jugendmedienschutzes im digitalen Raum basiert nicht nur auf Interventionen im Problemfall, sondern auch auf Prävention. Deshalb werden Eltern und pädagogische Fachkräfte von der FSM mit einem breiten Spektrum an Medienbildungsprojekten unterstützt. Diese umfassen unter anderem die deutsch-türkische Version des Kindermagazins „Genial Digital“ sowie den Ratgeber „Kinder sicher im Netz“, die beide leicht verständliche Informationen und Hilfestellungen bieten, um Kinder auf den sicheren Umgang mit digitalen Medien vorzubereiten.

Die Rolle der FSM im Jugendmedienschutz

Die FSM e.V. ist seit 1997 aktiv und bekannt für ihren hohen Anspruch an die medienpädagogische Arbeit. Sie fungiert nicht nur als Beschwerdestelle, sondern klärt auch über Risiken im Internet auf und fördert die Medienkompetenz. Diese Doppelfunktion ist entscheidend für die Förderung eines sicheren und adäquaten Umfelds für junge Nutzer in einer sich rasant verändernden digitalen Welt.

Aufruf zur aktiven Teilnahme

Die steigenden Zahlen an Meldungen und das wachsende Interesse an den Themen Jugendschutz und Medienbildung zeigen, dass die Gesellschaft zunehmend sensibilisiert wird. Es ist wichtig, dass sowohl Eltern als auch Fachkräfte weiterhin solche Initiativen unterstützen und sich aktiv für den Schutz der Kinder und Jugendlichen im Netz einsetzen. Nur so kann ein sicheres und geschütztes digitales Umfeld geschaffen werden.

Für weitere Informationen finden Sie den vollständigen Jahresbericht unter: jahresbericht.fsm.de/2023/.

NAG

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