Die Deutsche Schuhfachschule in Pirmasens hat es erneut geschafft, begabte Absolventen hervorzubringen. Besonders herausragend ist die 32-jährige Helen Bilstein, die mit einem Notenschnitt von 1,4 zu den besten der Schule gehört. Diese bemerkenswerte Leistung ist nicht nur ein persönlicher Erfolg für Bilstein, sondern wirft auch ein Licht auf die Herausforderungen und Chancen in der Schuhbranche.
Von Kamen nach Nürnberg – Ein neuer Lebensabschnitt
Nach ihrem erfolgreichen Studium zieht es Helen Bilstein nach Nürnberg, wo sie eine neue Stelle bei einem renommierten Unternehmen der Schuhindustrie antreten wird. „Ich freue mich riesig auf die neuen Herausforderungen, auch wenn ich noch nicht genau weiß, was mich erwartet“, äußert sie sich optimistisch. Der Umzug in eine Wohngemeinschaft mit sieben Mitbewohnern verspricht, ein aufregendes Abenteuer zu werden und Bilstein plant bereits, die lokalen Museen in der mittelfränkischen Metropolregion zu besuchen.
Der unerwartete Weg zur Schuhtechnik
Obwohl Bilstein im Umfeld der Schuhindustrie aufgewachsen ist, war es keineswegs ihr ursprünglicher Plan, in diesem Bereich zu arbeiten. „Ich habe lange gesagt, dass ich nichts mit Schuhen machen werde“, gesteht sie schmunzelnd und berichtet, wie die familiären Wurzeln in der Schuhbranche sie letztendlich doch dazu bewegten, diesen Beruf zu ergreifen. Ihre Ausbildung zur Schuhfertigerin bei der Ara AG und die anschließende Studienzeit an der Deutschen Schuhfachschule haben ihr die Tür zu dieser aufregenden Karriere geöffnet.
Kreativität in Schuhdesign und Technik
Im Rahmen ihrer Ausbildung und des Studiums konnte Bilstein verschiedene Facetten der Schuhproduktion kennenlernen. Besonders die Kombination aus kreativem Design und technischer Umsetzung begeistert die Absolventin: „Man kann den schönsten Schuh designen – wenn aber die Technik fehlt, kann man nichts machen.“ Ihre Abschlussarbeit, der „Crazy Shoe“, demonstriert eindrucksvoll ihre innovative Denkweise. Der Schuh, der mit Lichteffekten gefüllt ist, spiegelt ihr kreatives Potenzial wider und wurde von ihr in einer Modenschau präsentiert.
Ein bleibendes Erbe in Pirmasens
Helen Bilstein wird Pirmasens als ein Ort in Erinnerung behalten, der gute Freunde und inspirierende Erlebnisse gebracht hat. „Ich war oft im Strecktalpark unterwegs und habe hier viele Freunde gefunden, die ich nicht vergessen werde“, erklärt sie. Ihre Sorgen um die Zukunft der Deutschen Schuhfachschule sind berechtigt, da im kommenden Jahr erstmals keine neue Klasse gebildet werden kann. „Der Bedarf an staatlich geprüften Schuhtechnikern ist riesig, und ich verstehe nicht, warum keine neuen Studierenden gefunden werden konnten“, bedauert sie. Diese Situation verdeutlicht die Herausforderungen für die Branche und die Notwendigkeit, junge Talente zu gewinnen, um das Erbe und das Know-how der Schuhtechnik aufrechtzuerhalten.
– NAG