München (dpa) – Der bevorstehende Kinostart von Francis Ford Coppolas neuem Film «Megalopolis» ist nicht nur für Filmfans ein bedeutendes Ereignis. Am 26. September wird das ambitionierte Werk, das über 100 Millionen Euro aus Coppolas eigenen Mitteln kostete, die deutschen Kinos erobern. Doch hinter diesem beeindruckenden Budget stecken jahrzehntelange Träume und Ideen des 85-jährigen Regisseurs, der mit Meisterwerken wie «Der Pate» und «Apocalypse Now» Filmgeschichte schrieb.
Ein Blick auf die komplexe Handlung
«Megalopolis» spielt in einer futuristischen, an New York angelehnten Stadt, die den Namen New Rome trägt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Konflikt zwischen Mayor Franklyn Cicero, verkörpert von Giancarlo Esposito, und dem visionären Erfinder Cesar Catilina, dargestellt von Adam Driver. Während Cicero die bestehenden Strukturen bewahren möchte, hat Catilina radikale Ideen, die eine utopische Neugestaltung der Gesellschaft anstreben. Die Beziehung von Ciceros Tochter Julia, gespielt von Nathalie Emmanuel, zu Catilina bringt zusätzlich emotionale Spannung in die Geschichte.
Künstlerische Ambitionen und visuelle Effekte
Der Film hebt sich durch seine eindrucksvolle, digital bearbeitete Optik hervor, die voller glitzernder visueller Effekte steckt. In dieser übertriebenen Welt bewegen sich die Figuren oft in philosophischen Dialogen, was zu ikonischen Szenen führt – wie etwa der Moment, in dem Adam Driver auf einer monumentalen Uhr im Himmel wandelt und über die Zukunft nachdenkt. Eine solche Darstellung fordert die Zuschauer heraus und regt zum Nachdenken über aktuelle gesellschaftliche Themen an.
Die Botschaft hinter dem Epos
Die Thematik von «Megalopolis» wirft essentielle Fragen auf, insbesondere in einer Zeit, in der der politische Diskurs in den USA geprägt ist von bevorstehenden Präsidentschaftswahlen. Coppola verpackt in seinem Film eine Botschaft, die den Zuschauer dazu bringt, über die Parallelen zwischen dem US-Imperium und dem antiken Römischen Reich nachzudenken. In einem einleitenden Prolog erklärt Coppola, dass der Film als «Fabel» interpretiert werden soll, um die tiefere Bedeutung seiner Geschichte zu verdeutlichen.
Auswirkungen auf die Filmbranche
Der lange Weg von «Megalopolis» zur Leinwand verdeutlicht auch den Wandel in der Filmindustrie und die Herausforderungen, vor denen kreative Köpfe stehen. Coppolas eigenständige Finanzierung des Projekts spiegelt das Risiko wider, das mit innovativen Ideen und großen Visionen verbunden ist. Dies könnte auch andere Filmemacher inspirieren, sich weniger von den Erwartungen der Investoren leiten zu lassen und mutig neue Wege zu gehen, um überzeugende Geschichten zu erzählen.
Ein Film im Kontext gesellschaftlicher Fragen
«Megalopolis» wird voraussichtlich nicht nur aufgrund seiner visuellen Gestaltung und künstlerischen Ambitionen Beachtung finden, sondern ebenso wegen der gesellschaftlichen Diskurse, die er anstößt. Der Film könnte als Spiegel unserer aktuellen Ängste und Hoffnungen in einer sich schnell verändernden Welt dienen und wird zweifellos Gespräche anregen, die weit über das Kinoerlebnis hinausgehen.
– NAG