Groß-GerauHessen

„Afrikanische Schweinepest: Landwirte im Kreis Groß-Gerau in Existenznot“

Hessische Schweinebauern, darunter Landwirt Rainer Roth, stehen seit dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest im Kreis Groß-Gerau am 29. Juli 2024 vor existenziellen Problemen, da sie auf dringende Lösungsansätze und Unterstützung warten, während all ihre Tiere aufgrund der Seuche getötet werden mussten.

Die Tierschutzsymbiose und die Zukunft der Schweinewirtschaft in Hessen stehen auf der Kippe – nicht zuletzt aufgrund der wiederkehrenden Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP). Die Herausforderung, vor der viele Schweinebauern im Kreis Groß-Gerau stehen, hat weitreichende Konsequenzen für die gesamte Branche und damit auch für die regionale Gemeinschaft.

Existenzielle Ängste unter Schweinehaltern

Die Afrikanische Schweinepest hat jüngst im Kreis Groß-Gerau zugeschlagen, was Landwirte wie Rainer Roth aus Riedstadt-Wolfskehlen in eine tiefgreifende Existenzkrise stürzt. Der 57-Jährige berichtet von einem schmerzvollen Verlust, da er gezwungen war, seinen gesamten Bestand von 157 Hausschweinen abzutreiben, nachdem das Virus in seinem Stall registriert wurde. „Wir wissen nicht, wohin es weitergeht“, erklärt Roth. Die wirtschaftlichen und emotionalen Folgen dieser Seuchenlage belasten viele Landwirte stark.

Schwierige Rahmenbedingungen und verzweifelte Lösungen

Die Schweinezüchter im Kreis Groß-Gerau sind in einem Dilemma gefangen. Mit einem Verbot des Ferkelverkaufs haben die Behörden eine Notlage geschaffen, die zahlreiche Betriebe an den Rand des Abgrunds bringt. Zudem stehen Züchter unter Druck, da die Muttersauen, trotz eines Besamungsverbots, kurz vor der Geburt stehen. „Da rennen uns die Ferkel davon, aber wir dürfen sie nicht verkaufen“, sagt Roth frustriert. Um die Probleme zu lösen, überlegen viele, ob sie die ungewollten Ferkel abtreiben lassen sollten – eine erniedrigende und emotionale Entscheidung, die die innere Zerrissenheit der Landwirte widerspiegelt.

Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen

Die Krise hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Landwirte, sondern gefährdet auch die gesamte regionale Wirtschaft. Der Hessische Bauernverband drängt die Behörden auf schnelle und praktikable Lösungen. „Wir fühlen uns, als wären wir von der Gesellschaft ausgeschlossen“, zeigt Roth auf, wie sich die öffentliche Wahrnehmung auf die Schweinehalter auswirkt. Viele Landwirte berichten, dass sie sich aufgrund der ASP stigmatisiert fühlen.

Unterstützungsangebote des Landkreises

Inmitten dieser herausfordernden Situation bleibt die Hoffnung auf Unterstützung. Landrat Thomas Will betont, dass der Kreis alles unternehmen werde, um den betroffenen Landwirten zu helfen. „Wir bieten Gespräche an und weisen auf psychologische Beratung hin, um die Landwirte in ihrer Notlage zu unterstützen“, so Will. Diese Art der Hilfe ist entscheidend, um die emotionalen und psychologischen Belastungen der Farmer zu mindern.

Ein Blick nach vorn

Trotz der düsteren Aussichten blicken viele Landwirte, darunter auch Roth, hoffnungsvoll in die Zukunft. Er plant, seinen Hofladen am 12. August wieder zu eröffnen, wenngleich er seine Metzgerei auf die Verarbeitung von Fleisch aus anderen Landkreisen begrenzen muss. „Wir brauchen Lösungen, die uns die Rückkehr zur Normalität ermöglichen“, fordert Roth. Die Schweinehalter in Hessen stehen vor großen Herausforderungen, doch durch gemeinschaftliche Anstrengungen und Unterstützung kann die Branche möglicherweise eine tragfähige Zukunft sichern.

Fazit: Ein Appell an die Solidarität

Die Krise, ausgelöst durch die Afrikanische Schweinepest, zeigt nicht nur die Vulnerabilität der Landwirtschaft, sondern auch die Notwendigkeit von Zusammenhalt und Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft. Die Landwirte fordern nicht nur Antworten auf ihre Fragen, sondern auch ein Umdenken in der Gesellschaft – weg von Stigmatisierung, hin zu Solidarität und Mitgefühl gegenüber einer Branche, die für die Lebensmittelversorgung und die ländliche Wirtschaft von grundlegender Bedeutung ist.

NAG

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