Die Herausforderungen der ehemaligen Ölmühle in Wachtendonk
Die ehemalige Ölmühle in Wachtendonk ist ein sichtbares Zeichen für die Schwierigkeiten, die viele Gemeinden bei der Revitalisierung von brachliegenden Industrieflächen haben. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff hat sich kürzlich vor Ort mit dem Bürgermeister Paul Hoene und weiteren kommunalen Vertretern getroffen, um über die Zukunft dieses Areals zu sprechen.
Der Zustand der Industriebrache
Die Ölmühle, die während ihrer Betriebszeit eine bedeutende Rolle in der lokalen Wirtschaft spielte, steht nun seit Jahren leer und hat sich zu einer Industriebrache entwickelt. Über die Jahre hat die Produktion von Ölen und Fetten dazu geführt, dass der Boden auf dem Gelände erheblich verunreinigt ist. Dies stellt eine große Hürde für eine mögliche Nachnutzung des Grundstücks dar. Die Gemeindeverwaltung hat das Ziel, die baulichen Überreste abzureißen und eine umfassende Bodensanierung durchzuführen. Ein angestrebtes Konzept sieht die Errichtung eines Supermarktes vor, um den Bürgerinnen und Bürgern eine wohnortnahe Lebensmittelversorgung zu ermöglichen.
Unterstützung und Herausforderungen
Um die Sanierung des Geländes voranzutreiben, hofft die Gemeinde auf die Unterstützung des von Nordrhein-Westfalen betriebenen ‚AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung‘. Dieser Verband hat zugesagt, bis zu 80 % der Sanierungskosten zu übernehmen. Bisher erweist sich der Prozess für die Inanspruchnahme dieser Unterstützung jedoch als langwierig und komplex, was die Bewältigung der Herausforderungen vor Ort erschwert.
Weitere kommunale Themen
In dem Gespräch wurden auch andere relevante Themen erörtert, wie etwa die Anforderungen des bundesweiten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder, der ab dem Schuljahr 2026 gelten soll. Rouenhoff und die Gemeindeverwaltung erörterten die große Bedeutung dieses Anspruchs für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Angesichts der steigenden Baukosten und der unzureichenden finanziellen Unterstützung des Bundes sieht Rouenhoff die Kommunen vor große Aufgaben gestellt.
Migrationshintergrund und Chancen für die Gemeinde
Ein weiteres zentrales Thema war die steigende Zahl von Geflüchteten in Wachtendonk. Bürgermeister Hoene sieht in der Migration sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Er betont, dass Zuwanderung eine mögliche Lösung für den demografischen Wandel in Deutschland darstellt. Erfolgreiche Integration könne nicht nur zur Behebung des Fachkräftemangels beitragen, sondern auch die kulturelle Vielfalt der Gemeinde stärken. Für eine effektive Integration sei jedoch eine intensivere Unterstützung von Bund und Land erforderlich.
Die Zukunft der ehemaligen Ölmühle bleibt ungewiss, doch die Gespräche zwischen Politik und Gemeinde zeigen klar, dass es Bestrebungen gibt, Lösungen zu finden und die Chancen zu nutzen, die sich sowohl aus der Sanierung des Geländes als auch aus den Herausforderungen, die Migration mit sich bringt, ergeben.
– NAG