Das Respectival Festival: Herausforderungen für die Zugänglichkeit
Das „Respectival“ Festival, das vor zwei Jahren im Kreis Kleve ins Leben gerufen wurde, hat inzwischen eine wichtige gesellschaftliche Rolle eingenommen. Ziel des Festivals ist es, Respekt, Toleranz und Diversität im Bereich der Jugend zu fördern. In diesem Jahr findet die Wiederauflage am 14. September im Fingerhutshof in Wissel statt, wo das Festival auch seine Premiere feierte. Allerdings gibt es einige kritische Stimmen, die die Erreichbarkeit des Festivals in den Fokus nehmen.
Kommunale Kritik und Erreichbarkeit
Besonders die Grüne Fraktion im Kreistag äußert Bedenken hinsichtlich der Erreichbarkeit des Festivals für Kinder und Jugendliche, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Andreas Mayer, der Fraktionsvorsitzende, bringt die Bedenken auf den Punkt: „Ist es wirklich realistisch, dass Kinder und Jugendliche bei der Nutzung des ÖPNV einen zusätzlichen Fußweg von 25 Minuten zurücklegen müssen?“, fragt er. Dies wirft grundlegende Fragen zur Zugänglichkeit öffentlicher Veranstaltungen in ländlichen Gebieten auf.
Finanzielle Unterstützung und Einrichtung von Transportmöglichkeiten
Der Stadt Kleve stehen für das Festival etwa 32.000 Euro vom Land NRW zur Verfügung. Diese Gelder sollen zum Teil dazu beitragen, die Hürden für die Teilnahme von jungen Menschen zu minimieren. Doch die Grünen kritisieren, dass die zur Verfügung stehenden Fördermittel nicht für den Transport von Jugendlichen genutzt werden, die kein „Elterntaxi“ zur Verfügung haben. Die Anreise bleibt somit eine große Hürde für viele.
Reaktion der Kreisverwaltung
Auf die Anfrage der Grünen hat die Kreisverwaltung bereits reagiert. Die Antwort verweist auf die aktuellen Probleme im Bereich der Bustransfers, die aufgrund von Kostensteigerungen nicht eingerichtet werden können. Ursprünglich war geplant, zentrale Unterbringungseinrichtungen für Geflüchtete anzubinden, doch Kürzungen der Landeszuwendungen führten zu diesem Rückschritt.
Erfolgreiche erste Auflage mit vielen Teilnehmern
Trotz der aktuellen Herausforderungen hat das erste Festival vor zwei Jahren rund 550 Besucher angelockt, was die Kreisverwaltung als positives Ergebnis bewertet. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Mitmachworkshops und Bühnenauftritten bot das Festival eine Plattform zur Förderung der gemeinsamen Werte von Respekt und Toleranz.
Verstärkter Einsatz für die Zielgruppe
Um sicherzustellen, dass die Zielgruppe diesmal auch wirklich erreicht wird, plant die Kreisverwaltung eine umfassende Informationskampagne über verschiedene Netzwerke, darunter das Jugendamt und das Kommunale Integrationszentrum. Zusätzlich sollen Flyer und Social-Media-Ankündigungen helfen, das Festival bekannt zu machen und die jungen Menschen einzuladen.
Das Respectival Festival steht somit nicht nur für ein schönes Event, sondern auch für eine gesellschaftliche Diskussion über die Zugänglichkeit und die Teilhabe aller Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Hintergrund. Die Herausforderungen sind erkannt, und es bleibt zu hoffen, dass Lösungen gefunden werden, um das Festival für alle zugänglich zu gestalten.
– NAG