Werra-Meißner-Kreis

Überfüllte Tierheime im Werra-Meißner-Kreis: Katzen suchen dringend ein Zuhause

Das Tierheim Eschwege hat am 30. Juli 2024 aufgrund von Überbelegung einen Aufnahmestopp für Katzen verhängt, da die Kapazitätsgrenzen erreicht sind und die Versorgung der bereits dort untergebrachten 83 Tiere sichergestellt werden muss.

Im Werra-Meißner-Kreis haben Tierschutzvereine derzeit mit einer wachsenden Herausforderung zu kämpfen. Die Überfüllung der Tierheime und der damit verbundene Aufnahmestopp für Katzen zeigen deutlich, dass das Problem des Tierschutzes auch in ländlichen Regionen immer größer wird.

Die aktuelle Situation in den Tierheimen

In Eschwege und Umgebung sind die Plätze in den Tierheimen erschöpft. Der Tierheimleiterin Gabriele Kaestner zufolge sind zum Stand 26. Juli insgesamt 83 Katzen im Tierheim untergebracht, und täglich kamen Anfragen von neuen Besitzern, die ihre Tiere abgeben möchten. „Wir sind an unsere Grenzen gestoßen“, erläutert Kaestner.

Ein Trend mit besorgniserregenden Auswirkungen

Auch andere Tierschutzvereine in der Region berichten von ähnlichen Schwierigkeiten. Anja Steidl, die erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Werratal, erwähnt, dass sie derzeit 15 Katzen in privaten Pflegestellen betreuen und weitere Katzenfamilien auf der Warteliste stehen, weil nicht genug Platz für neue Fälle vorhanden ist. Die Tierschutzorganisation Katzennothilfe in Hessisch Lichtenau hat ihren Aufnahmestopp bereits vor zwei Wochen verhängt, da die Nachfrage die Kapazitäten überschreitet.

Zunehmende Kastration als Lösung

Ein Ansatz zur Problemlösung könnte die Katzenschutzverordnung sein, die in mehreren Kommunen des Kreises bereits beschlossen wurde. Diese Verordnung fordert von Katzenhaltern, ihre Tiere kastrieren und registrieren zu lassen, um das unkontrollierte Vermehren zu verhindern. Initiativen wie diese sind wichtig, um langfristig dem Anstieg von Fundtieren entgegenzuwirken.

Die Herausforderung der Tiervermittlungen

Trotz des hohen Bedarfs liegt ein weiteres Problem in der Vermittlung. Ältere und scheue Tiere haben oft Schwierigkeiten, ein neues Zuhause zu finden. So erläutert Melanie Heußner, eine Helferin im Tierheim, dass Tierheimkatze Reni, die fast ihr ganzes Leben im Tierheim verbracht hat, aufgrund ihrer Schüchternheit auf ein geeignetes Zuhause warten muss. „Diese Tiere haben ebenso ein Recht auf ein liebevolles Zuhause wie die zutraulicheren Tiere“, erklärt sie.

Fazit: Die Verantwortung der Tierhalter

Diese Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer aktiveren Zusammenarbeit zwischen Tierhaltern, Tierschutzvereinen und der Öffentlichkeit. Jeder Tierbesitzer sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein und Maßnahmen ergreifen, um eine unkontrollierte Vermehrung von Tieren zu verhindern. Der Aufnahmestopp ist nicht nur ein Alarmzeichen für die Tierheime, sondern auch ein Gebot zur Besserung der aktuellen Situation im Tierschutz.

Für weitere Informationen und um zu helfen, können Interessierte die Website des Eschweger Tierheims besuchen: tierheim-eschwege.de.

NAG

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