Köln

„DEVK-Hochhaus: Moderater Einfluss auf den Kölner Dom laut Gutachter“

Das Auswärtige Amt wird in die Debatte um das geplante 144 Meter hohe DEVK-Hochhaus in Köln involviert, da ein Gutachten zur Verträglichkeit mit dem UNESCO-Welterbe Kölner Dom noch aussteht und dessen Ergebnisse entscheidend für die Umsetzung des rund 750 Millionen Euro teuren Projekts bis 2032 sein könnten.

Wachsende Zweifel an der Verträglichkeit eines neuen Hochhauses in Köln

In Köln sorgt das geplante DEVK-Hochhaus für anhaltende Diskussionen über die mögliche Beeinträchtigung des hiesigen Welterbes. Architekt und Stadtplaner Michael Kloos hat in seiner ersten Stellungnahme wie berichtet die Auswirkungen des 144-Meter-Turms auf die historische Stadtsilhouette des Kölner Doms als nur „moderat“ eingeschätzt. Die Meinungen über das Bauvorhaben sind gespalten, was sowohl die Stadtverwaltung als auch die Projektverantwortlichen vor Herausforderungen stellt.

Das Gutachten: Schlüssel zur Projektgenehmigung

Ein entscheidender Punkt im Genehmigungsverfahren ist das endgültige Gutachten von Kloos, das noch aussteht. Bernd Zens, Vorstand der DEVK, betont die Wichtigkeit dieser Bewertung für das Bauprojekt, das mit geschätzten 750 Millionen Euro veranschlagt wird. Sollte Kloos zu dem Schluss kommen, dass das Hochhaus nicht verträglich ist, könnte dies den gesamten Plan gefährden. Die Stadtverwaltung gibt an, dass Kloos voraussichtlich zwei bis drei Monate benötigen wird, um die finale Analyse abzuschließen.

Weltkulturerbe unter Druck

Die UNESCO hat in der Vergangenheit bereits vor den Gefahren gewarnt, die durch bauliche Veränderungen in der Nähe von Welterbestätten bestehen. Baumaßnahmen sind einer von 14 Faktoren, die die Integrität solcher Stätten gefährden können. Man erinnert sich, dass der Kölner Dom zwischen 2004 und 2006 auf der Liste der bedrohten Welterbestätten stand, nachdem Hochhauspläne in Deutz bekannt wurden. Da diese jedoch nicht realisiert wurden, konnte der Dom von der Liste gestrichen werden.

Potenzielle Konsequenzen einer negativen Bewertung

Sollte die Einschätzung von Kloos negativ ausfallen, wird sich die Stadt in einer schwierigen Lage befinden, da sie für den Bebauungsplan zuständig ist. Es bleibt abzuwarten, ob sie sich dem Urteil des Gutachters widersetzen wird. In der Zwischenzeit geht die Stadtverwaltung jedoch davon aus, dass die Welterbeverträglichkeit weiterhin gegeben sein wird, was für zahlreiche Kölner von entscheidender Bedeutung ist.

Die Vorteile des Bauprojekts für die Stadt

Ungeachtet der Bedenken bleibt das Bauprojekt für viele im Kölner Raum von großer Wichtigkeit. Die DEVK plant neben Büroflächen auch öffentliche Einrichtungen wie ein Café, eine Skybar und ein Konferenzzentrum. Zens erklärt, dass die DEVK zudem auf die wachsende Mitarbeiterschaft reagieren möchte. Der Neubau wäre, nach dem Mediapark-Turm und dem Axa-Hochhaus, das dritthöchste Gebäude in Köln.

Fazit: Ein Kompromiss zwischen Tradition und Modernität?

Das Projekt steht sinnbildlich für den Konflikt zwischen der Bewahrung historischer Kulturgüter und dem Drang nach modernem urbanen Wachstum. Wie bereits bei anderen Bauvorhaben in der Vergangenheit müssen auch hier verschiedene Interessen abgewogen werden, um zu einer für alle Seiten akzeptablen Lösung zu gelangen. Die nächsten Monate könnten entscheidend sein, um zu erkennen, ob Köln bereit ist, diesen modernen Schritt zu wagen, ohne seine traditionsreiche Silhouette zu gefährden.

NAG

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