Wespen im Garten: Die friedliche Koexistenz mit den gefürchteten Insekten
Berlin – In den Sommermonaten, wenn die Temperaturen steigen, verbringen viele Menschen gerne Zeit im Freien. Dabei können leider auch Wespen auftauchen, die oft mit Angst und Nervosität assoziiert werden. Statt Panik zu verbreiten, sollten wir darüber nachdenken, wie wir friedlich mit diesen nützlichen Insekten zusammenleben können.
Die Bedeutung der Wespen im Ökosystem
Obwohl viele Menschen Wespen als lästig empfinden, sind sie ein wertvoller Teil unseres Ökosystems. Sie spielen eine wichtige Rolle, indem sie Pflanzen bestäuben, Aas beseitigen und sich von schädlichen Insekten wie Blattläusen ernähren. Tatsächlich gibt es unter den vielen Wespenarten nur zwei, die sich aktiv zu unseren Lebensmitteln hingezogen fühlen: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Alle anderen Arten, dazu zählen beispielsweise die Feldwespe und die Sächsische Wespe, suchen keinen Kontakt zu Menschen und sind in der Regel harmlos.
Wie man mit Wespen umgeht
Corinna Hölzel, Gartenexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), gibt wertvolle Tipps, wie man das Zusammenleben mit Wespen angenehm gestalten kann. Ruhe ist dabei das Wichtigste: Heftige Bewegungen können Wespen aggressiv machen. Es empfiehlt sich, Süßspeisen und Getränke abzudecken und sie zügig nach dem Essen wegzuräumen. Wenn Kinder in der Nähe sind, sollte deren Mund regelmäßig abgewischt werden, um unerwünschte Anlockungen zu vermeiden.
Wespennester: Raumsituation und Handlungsmöglichkeiten
Ein Wespennest, das in der Nähe unseres Wohnbereichs auftaucht, sollte nicht sofort als Bedrohung betrachtet werden. Wespen können mit einem Sichtschutz konfrontiert werden, der in einem Abstand von etwa zehn Zentimetern unter dem Nest befestigt wird. So haben die Tiere das Gefühl, dass ihre Umgebung sicher ist und sie nicht bedroht werden. Ein altes Bettlaken oder eine Tischdecke eignet sich hervorragend hierfür.
Wann ist ein Umzug der Wespen nötig?
In der Regel kann eine friedliche Koexistenz mit Wespen angestrebt werden. Nur in Ausnahmefällen, wenn das Nest eine Gefahr für Menschen darstellt, kann eine Umsiedlung der Wespen in Betracht gezogen werden. Dieser Prozess sollte jedoch von Fachleuten durchgeführt werden, die dafür sorgen, dass die Tiere giftfrei umgesiedelt werden. Dazu wird das Nest samt Tieren vorsichtig in einen Fangkasten umgesiedelt.
Wespen: Ein geschützter Bestandteil der Natur
Es ist wichtig zu beachten, dass Wespen durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind. Ihre Nester dürfen nur in bestimmten Fällen entfernt werden, um die integrale Funktion der Wespen in unserem Ökosystem zu bewahren. Verlassene Nester sollten daher nicht entfernt werden, da sie keine neuen Kolonien mehr besiedeln.
Fazit
Die Begegnung mit Wespen muss nicht zwangsläufig negativ sein. Tatsächlich können durch einige einfache Maßnahmen beide Parteien – Menschen und Wespen – eine harmonische Koexistenz erreichen. Indem wir verstehen, welche Arten von Wespen für uns ungefährlich sind und welche Verhaltensweisen wir an den Tag legen sollten, können wir unsere sommerlichen Kaffeetafeln im Freien genießen, ohne befürchten zu müssen, gestochen zu werden.
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– NAG