Baden-WürttembergLudwigsburg

Fachverband warnt: Luftqualität in Ludwigsburger Schulen katastrophal

Fachverbände warnen am 30.07.2024 in Ludwigsburg vor der alarmierend schlechten Luftqualität in Klassenzimmern, die die Lern- und Konzentrationsfähigkeit der Schüler beeinträchtigt und fordern verbesserte Lüftungssysteme, um gesundheitliche Risiken und Leistungsabfälle zu vermeiden.

30.07.2024 – 14:49

Ludwigsburg – Die Diskussion über die Luftqualität in Schulen gewinnt an Dringlichkeit, da der Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg e. V. (BLV) und der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) alarmierende Ergebnisse präsentieren. Die schlechten Luftverhältnisse in Klassenzimmern stellen nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung dar, sondern haben auch direkte Auswirkungen auf die Lernfähigkeit von Schülern.

Raumluftqualität als entscheidender Faktor

Die Bewertung der Raumluftqualität erfolgt vor allem durch die Untersuchung der Kohlendioxidkonzentration (CO2). Diese ist entscheidend für die Konzentrationsfähigkeit der Lernenden. Laut den Richtlinien des Umweltbundesamtes (UBA) sind Werte bis 1.000 ppm als hygienisch unbedenklich einzustufen. Bei Werten zwischen 1.000 und 2.000 ppm wird die Luftqualität als „hygienisch auffällig“ bezeichnet und ab 2.000 ppm gilt sie als „hygienisch inakzeptabel“. Bedauerlicherweise zeigt sich, dass in vielen Klassenzimmern diese kritischen Werte überschritten werden.

Überfüllte Klassenzimmer und mangelnde Belüftung

Ein Beispiel verdeutlicht das Problem: In einem Klassenzimmer mit einer Fläche von 64 m² und 30 Schülern kann die CO2-Konzentration bei geschlossenen Fenstern bereits nach 25 Minuten auf 1.500 ppm ansteigen. Dies führt nicht nur zu einer abnehmenden Konzentrationsfähigkeit, sondern auch zu einem Rückgang des Leistungsvermögens der Schüler. Gleichzeitig stellt die dauerhafte Fensteröffnung während des Unterrichts eine zusätzliche Herausforderung dar, da Lärm und Pollenbelastungen in den Raum gelangen.

Empfohlene Lösungen zur Verbesserung der Luftqualität

Vor diesem Hintergrund empfehlen die Lehrervertreter, auf ventilatorgestützte Lüftungssysteme zu setzen. Diese Systeme halten den CO2-Gehalt konstant unter 1.000 ppm und verbessern die Luftqualität nachhaltig. Eine neuere Studie aus Dänemark hat gezeigt, dass Schüler in besser belüfteten Räumen Aufgaben deutlich schneller und effektiver lösen können. Es wird sogar eine Leistungssteigerung von 8 bis 14 Prozent beobachtet, wenn die Lüftungsrate verdoppelt wird.

Zusätzliche Vorteile einer verbesserten Lüftung

Diese Maßnahmen bieten nicht nur Vorteile in Bezug auf die Konzentration und Lernleistung. Lüftungsanlagen mit Bedarfsregelung und Wärmerückgewinnung tragen zur Einsparung von Heizenergie bei, was langfristig auch ökonomische Vorteile für Schulen mit sich bringt. Zudem wirkt die Kombination aus Nachtauskühlung und mechanischer Lüftung im Sommer der Überhitzung der Klassenräume entgegen, was das Lernumfeld weiter verbessert.

Für eine bessere Zukunft im Schulbildungsbereich ist es daher wichtig, die Luftqualität in Klassenzimmern als zentrales Thema zu betrachten. Sowohl Lehrkräfte als auch Bildungsträger sollten sich für innovative Lösungen einsetzen, um die Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler zu optimieren.

Pressekontakt:

Sabine Riethmüller

Fachverband Gebäude-Klima e. V.

Hoferstraße 57

1636 Ludwigsburg

Telefon: +49 (0) 7141/25881-14

Telefax: +49 (0) 7141/25881-19

riethmueller@fgk.de

www.fgk.de

Original-Content von: Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK), übermittelt durch news aktuell

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