Eine aktuelle Untersuchung zeigt alarmierende Zahlen zur Versiegelung und den Grünflächen in bayerischen Städten. Der Fokus auf Stadtplanung und Umweltfreundlichkeit wird dringender denn je.
Hitze-Hölle in bayerischen Städten
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat 190 Städte in Deutschland unter die Lupe genommen, um den Einfluss von versiegelten Flächen und Mangel an Grün auf das Stadtklima zu bewerten. In diesen Zeiten von Klimakrise und Hitzewellen wird klar, dass viele bayerische Städte, darunter besonders Regensburg, in der Statistik relativ schlecht abschneiden. Gemeinden mit einer hohen Versiegelung, das bedeutet Flächen wie Straßen und Parkplätze, heizen sich im Sommer stark auf und erhöhen somit das Gesundheitsrisiko ihrer Bewohner.
Regensburg und die Folgen von Versiegelung
Regensburg beeindruckt mit einer Versiegelung von fast 54 Prozent der Stadtfläche und hat eine erniedrigte Grünvolumenzahl von nur 1,95. Dies ist ein besorgniserregender Trend, da diese Städte nicht nur unter schlechter Luftqualität, sondern auch unter einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Probleme leiden. Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der DUH, warnt: „Die Städte verwandeln sich in Hitze-Höllen, statt lebenswerte Orte der Erholung zu sein.“
Die besten und schlechtesten Städte in Bayern
Laut der Studie belegen Ingolstadt, Nürnberg und Schweinfurt ebenfalls unvorteilhafte Plätze in der Rangliste. Im Gegensatz dazu schneidet Landshut positiv ab, mit einer Versiegelung von 43,7 Prozent und einer Grünvolumenzahl von 2,71. München zeigt auch Fortschritte mit einer etwas höheren Versiegelung von 45,7 Prozent, aber einer besseren Grünvolumenzahl von 2,75. Diese Vergleiche zeigen, dass es Unterschiede innerhalb des Freistaates gibt, die oft auf lokale politische Entscheidungen und Stadtplanungsrichtlinien zurückzuführen sind.
Appell an die Politik und die Bevölkerung
Die DUH fordert die Bundesregierung auf, aktiv gegen die Flächenversiegelung vorzugehen. Der Wunsch nach einem einheitlichen Standard zur Begrünung, insbesondere von Schulhöfen, wird lautstark geäußert. Umweltschutz und Stadtgestaltung müssen Hand in Hand gehen, besonders in Anbetracht der steigenden Temperaturen. Der Ausbau von Grünflächen könnte nicht nur zur Kühlung beitragen, sondern auch die Lebensqualität in den Städten erheblich verbessern.
Aufruf zur Veränderung
Mit den aktuellen Ansprüchen an Stadtplanung ist es deutlich geworden, dass sich Umweltverbände und Bürger in Bayern stärker für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen müssen. Die Daten des Landesamts für Umwelt zeigen, dass von 2000 bis 2015 die versiegelte Fläche in Bayern von etwa 47 auf rund 51 Prozent gestiegen ist, was die Notwendigkeit von Veränderungen unterstreicht. Ein Umdenken in der Stadtentwicklung könnte dazu beitragen, das Stadtklima zu verbessern und Regensburg sowie andere betroffene Städte zu lebenswerten Orten für ihre Bürger zu machen.
– NAG