Die Region Heilbronn steht vor einer drängenden Herausforderung: Ein massiver Borkenkäferbefall bedroht die Wälder, und das aktuelle heiße Wetter begünstigt die rasante Entwicklung dieser Schädlinge. Insbesondere die letzten warmen Tage haben dazu geführt, dass die Käferpopulation nochmals angeheizt wurde und sogar das Schwärmen der Käfer verstärkt wurde. Diese gefährliche Situation wird durch einen Mangel an ausreichenden Niederschlägen in den vergangenen Monaten noch verschärft.
Aufruf zur Mitwirkung
Um die zum Teil verheerenden Schäden in den Wäldern zu minimieren, appelliert die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg an alle Waldbesitzenden. Vor allem Fichtenbesitzer sollten ihre Wälder regelmäßig, vorzugsweise einmal pro Woche, auf frische Borkenkäfer-Befallszeichen überprüfen. Dabei sind besondere Merkmale wie feines, braunes Bohrmehl am Stammfuß sowie Harzfluss zu beachten.
Merkmale des Borkenkäferbefalls
Eine frühzeitige Erkennung des Borkenkäferbefalls ist entscheidend für die Bekämpfung. Typische Anzeichen sind unter anderem:
- feines braunes Bohrmehl am Stammfuß
- Harzfluss
- Spechtabschläge auf der Rinde
- grüner Nadelabfall
- eine blasse, fahl wirkende Krone
Ressourcen zur Bekämpfung
Zur Unterstützung hat die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg ein informatives Faltblatt zum Borkenkäfermonitoring erstellt, welches hilfreiche Hinweise zur Bekämpfung und Kontrolle bietet. Dieses kann von Waldbesitzenden im Landkreis Heilbronn beim zuständigen Kreisforstamt angefordert werden. Das Material ist eine wertvolle Ressource für diejenigen, die sich aktiv für den Schutz ihrer Wälder einsetzen möchten.
Förderangebote für Waldbesitzende
Für eine gezielte Unterstützung stehen Försterinnen und Förster bereit, die kostenlose Beratungen bieten. Gegen eine Gebühr können auch umfassende Betreuungsangebote in Anspruch genommen werden. Hierzu zählt das Holzauszeichnen sowie die Organisation des Holzeinschlags, als auch die Holzaufnahme. Vor dieser Betreuung muss eine sogenannte „Privatwald-Vereinbarung“ getroffen werden, die auch direkt im Wald erfolgen kann.
Verkauf und Vermarktung von Holz
Zudem kann das Forstamt den Holzverkauf nur abwickeln, wenn ein entsprechender Vertrag vorliegt. Waldbesitzende haben die Möglichkeit, sich über verkaufsfähige Sortimenten und weitere wichtige Hinweise beim zuständigen Forstrevierleiter zu informieren oder auf der Webseite des Landkreises Heilbronn nachzulesen.
Die Situation in Heilbronn steht symbolisch für ein größeres Problem, das viele Regionen betrifft, da die Klimaerwärmung nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Stabilität unserer Wälder gefährdet. Es ist wichtig, jetzt zu handeln und gemeinsam Lösungen zu finden, um die Natur und unsere Umwelt zu schützen.
– NAG