Der 57-jährige Martin Schulze ist ein bemerkenswertes Beispiel für Ausdauer und Leidenschaft. Jedes Jahr begibt sich der Fahrradkantor auf eine beeindruckende Sommertour, bei der er mit dem Fahrrad von Frankfurt (Oder) aus zahlreiche Kirchen in der Region besucht. Trotz persönlicher Rückschläge, wie zwei Beinbrüchen in diesem Jahr, hat er sich nicht davon abhalten lassen, sein Vorhaben in Angriff zu nehmen. Diese Begeisterung für die Musik und das Radfahren ist nicht nur ein Ausdruck seines beruflichen Engagements, sondern auch ein Zeichen für die Stärke der Gemeinschaftskultur, die er unterstützt.
Lebensunterhalt durch Musik
Martin Leben als Fahrradkantor ermöglicht es ihm, die einzigartige Verbindung von Mobilität und Musik zu schaffen. In den Monaten von Mai bis September reist er durch die Region, um Konzerte in verschiedenen Kirchen zu geben. Dies hat nicht nur eine kulturelle Bedeutung, sondern sorgt auch dafür, dass die lokalen Gemeinden an diesem besonderen Erlebnis teilhaben können. Während Martin unterwegs ist, muss seine Familie in Frankfurt an der Oder oft auf ihn verzichten, da seine Frau Martina und ihre beiden Töchter heimisch bleiben, während sie ihrem Berufsleben nachgeht.
Die Herausforderungen des Alltags
Schulze selbst beschreibt die Herausforderungen seiner Touren als Teil seines Lebensstils. „Man muss dafür gemacht sein“, sagt er und bezieht sich nicht nur auf die physische Herausforderung des Fahrradfahrens, sondern auch auf die täglichen Unannehmlichkeiten des Reisens, wie wechselnde Unterkünfte und das Wetter. Wind und Regen sind tagtägliche Begleiter, dennoch bleibt Schulze optimistisch. „Ich bin ein glücklicher Mensch“, betont er und zeigt damit, wie sehr ihn die Musik und das Radfahren erfüllen.
Die richtige Ausrüstung für die Reise
Mit einem radtechnisch bewährten Modell aus den 1990er Jahren und zwei originalen Fahrrädern aus der DDR, die er für seine Touren nutzt, ist der Fahrradkantor bestens ausgestattet. Schulze ist Gut gerüstet, damit er auch die unterschiedlichsten Distanzen meistern kann – zwischen 80 und 170 Kilometer gehen seine täglichen Fahrten. Neben den notwendigen Radfahrutensilien hat er immer ein kleines Gepäck dabei, das alles für seine Auftritte enthält, von Noten bis hin zu Kleidung.
Ein Musiker mit Herz und Vergangenheit
Ursprünglich aus Berlin, hat Martin Schulze mit seinem Umzug zur Nordsee die Idee des Fahrradkantors ins Leben gerufen. Seine jahrzehntelange Erfahrung in der Kirchenmusik und die Fähigkeit, auf verschiedenen Instrumenten zu spielen, haben ihm nicht nur eine treue Fangemeinde eingebracht, sondern ihn auch als festen Bestandteil der regionalen Kulturszene etabliert. Dass er dabei noch an seine Wurzeln und die Herausforderungen der Region erinnert wird, zeigt die unzureichende Zustand der L259 zwischen Fürstenwerder und Fiebigershof, auf der er sich auf seinem Weg nach Wesenberg durchkämpfen muss.
Eine positive Botschaft für die Gemeinschaft
Die Auftritte, wie z.B. am 30. Juli um 19:30 Uhr in der St. Marienkirche in Wesenberg, bieten der Gemeinschaft eine wertvolle Gelegenheit, Kultur und Musik zu erleben. Martin Schulze verkörpert in vielerlei Hinsicht eine positive Botschaft: die Kraft der Leidenschaft, die Wichtigkeit der Gemeinschaft und die Fähigkeit, trotz Herausforderungen weiterzumachen. Seine Tour ist mehr als nur ein Reiseplan – sie ist eine Demonstration dessen, was es bedeutet, hart zu arbeiten und seine Träume zu verfolgen. So wird aus Musik nicht nur Unterhaltung, sondern ein starkes Band, das Menschen verbindet.
– NAG