Sulzbach. Mary-Rose Bramer, die über ein Jahrzehnt als Erste Beigeordnete der Stadt Sulzbach tätig war, hat ihren Rücktritt erklärt. Nach der Kommunalwahl am 9. Juni war es für die 75-Jährige an der Zeit, neue Wege zu gehen, wie sie selbst mit einem Anflug von Wehmut anerkennt – „Ich bin nicht die, die sich zur Ruhe setzen kann“. Der Verlust einer solch engagierten Persönlichkeit hat in der Gemeinde Sulzbach tiefe Spuren hinterlassen.
Engagement und Lebensweg
Mary-Rose Bramer, geboren 1949 in Aachen, hat sich in ihrer neuen Heimat Hühnerfeld schnell als aktive Bürgerin integriert. Sie war nicht nur in der Karnevalsgesellschaft Ka-Ju-Ka aktiv, sondern hat sich auch intensiv für krebskranke Kinder eingesetzt. Als Vorsitzende des Arbeitskreises Hühnerfelder Brefelder Kinder hat sie über die Jahre hinweg bedeutende Spenden gesammelt. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Gemeinschaft ist ein eindrucksvolles Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, das in Zeiten übergreifender gesellschaftlicher Herausforderungen besonders wertvoll ist.
Politische Laufbahn und Erfolge
Seit ihrer Wahl in den Stadtrat im Jahr 2010 war Bramer eine Stimme der Stabilität. Nur drei Sitzungen hat sie während ihrer gesamten Amtszeit verpasst, ein Beweis für ihre Verlässlichkeit und ihr Engagement. Die frühere Kaufmannstochter hat mit ihrem Fachwissen und ihrer Fähigkeit, Netzwerke zu schaffen, die Geschicke der Stadt entscheidend mitgeprägt. „Wenn man Beigeordnete ist, sollte man schon wissen, was läuft“, ist ein Satz, der ihre Haltung und Arbeitsweise gut zusammenfasst.
Ein wichtiges Erbe hinterlassen
Bramers Leitung hinterlässt nicht nur Lücken, sondern auch ein positives Erbe. Sie war die erste in Sulzbach, die eine syrische Flüchtlingsfamilie aufnahm und damit ein Zeichen der Solidarität setzte. Diese Geste, die in einer Zeit wachsender Spaltung besonders relevant ist, zeigt, wie wichtig Integration und Mitmenschlichkeit in der Gemeinschaft sind.
Gemeinsame Erinnerungen und Ausblick
„Es war eine schöne Zeit“, reflektiert sie über ihre Amtszeit. Ihr Engagement wird in der Stadt noch lange in Erinnerung bleiben. Bürgermeister und Gemeindemitglieder haben bereits ihre Dankbarkeit und Wertschätzung für Bramers Arbeit ausgedrückt. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge blickt sie zurück, da das Ende ihrer Amtszeit auch das Ende einer Ära bedeutet.
Das persönliche Engagement geht weiter
Obwohl sie nun als Erste Beigeordnete aufhört, verkündet Bramer, dass sie weiterhin aktiv bleiben wird. „Immer zu Hause zu sein, ist nicht meine Welt“, sagt sie. Ihr Motto „Et kütt wie es kütt“ wird sie auch auf ihrem neuen Weg begleiten. In einer Zeit, in der viele Menschen nach wie vor nach Sinn und Gemeinschaft streben, bleibt sie ein Vorbild für aktives Bürgerengagement und menschliche Verbindung.
– NAG