Die Übernahme eines wichtigen medizinischen Postens in Hamm zeigt nicht nur die persönliche Karriere einer neuen Chefärztin, sondern wirft auch ein Licht auf die sich verändernden Bedürfnisse der alternden Gesellschaft in Deutschland.
Yildiz Ammerpohl übernimmt die Geriatrie der Johanniter-Kliniken
Yildiz Ammerpohl hat vor drei Wochen den Chefarztstuhl der Geriatrie an den Johanniter-Kliniken Hamm übernommen. Mit ihrem Vorgänger Dr. Siegfried Reinecke, der im Mai in den Ruhestand ging, steht ein personeller Wechsel im Fokus, der den Bedarf an geriatrischen Dienstleistungen und die Spezialisierung auf diese medizinische Disziplin verdeutlicht. Ammerpohl, die bis zu ihrem Wechsel bereits als Chefärztin in Plettenberg tätig war, bringt wertvolle Erfahrung mit.
Die Bedeutung der Geriatrie im demografischen Wandel
Die Geriatrie befasst sich mit der Altersmedizin, die viele gesundheitliche Probleme älterer Menschen wie Demenz, Parkinson und Sturzprävention behandelt. Angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland ist der Bedarf an geriatrischen Fachkräften besonders hoch. Ammerpohl hebt hervor, dass die Johanniter-Kliniken ein Alleinstellungsmerkmal in der Region haben, da sie umfassendegeriatrische Dienstleistungen an zwei Standorten anbieten. „Es gibt viele Erkrankungen, die im Laufe eines Lebens dazukommen“, so die neue Chefärztin, die plant, die bestehenden Angebote weiter auszubauen.
Die Vision für die zukünftige Geriatrie in Hamm
Ammerpohl plant, die Geriatrie in Hamm nicht nur personell zu erweitern, sondern auch die Bettenkapazität der Abteilung zu erhöhen. Aktuell werden nahezu 1000 Patienten pro Jahr behandelt, und die Tendenz ist steigend. Besondere Schwerpunkte sollen in der Behandlung von Demenzpatienten gesetzt werden, ebenso wie die Durchführung von Kursen für pflegende Angehörige. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen erforderlich, um sicherzustellen, dass ältere Patienten die notwendige Betreuung in der Geriatrie erhalten.
Kulturelle Vorteile durch Sprachkenntnisse
Ein weiterer Vorteil, den Ammerpohl in ihre Arbeit einbringen kann, ist ihre fließende Zweisprachigkeit. Die in der Türkei geborene Ärztin hat als Teenagerin nach Deutschland immigriert und sieht sich deshalb in der Lage, ältere Migrantenpatienten besser zu verstehen. „Eine erste Generation von türkischen Einwanderern erreicht gerade das geriatrische Alter“, sagt sie und erlebt, wie wichtig es ist, dass diese Patienten in ihrer Muttersprache angesprochen werden, um Vertrauen aufzubauen und eine bessere Betreuung zu gewährleisten.
Fazit: Ein neuer Weg in der Altersmedizin
Der Wechsel in der Chefarztposition der Geriatrie an den Johanniter-Kliniken Hamm ist mehr als nur ein Wechsel der Person. Er spiegelt die Notwendigkeit wider, sich den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft anzupassen und fortlaufend auf die Bedürfnisse älterer Menschen einzugehen. Mit Yildiz Ammerpohl an der Spitze wird die Geriatrie nicht nur ausgebaut, sondern auch gezielt an die Bedürfnisse der Patienten angepasst, was sowohl der medizinischen Fachwelt als auch der gesamten Gemeinschaft zugutekommen wird.
– NAG