Die Geschichte der Beatmusik hat viele Facetten, und eine besondere davon wird von Werner Brennecke aus Groß Mackenstedt repräsentiert. Als leidenschaftlicher Musikfan und ehemaliger Plattenlabelinhaber hat er nicht nur Schallplatten gesammelt, sondern auch aktiv zur Verbreitung der Beatmusik beigetragen.
Ein Herz für die Beatmusik
Bereits in jungen Jahren, genau gesagt seit 1962, begann Brennecke, Platten zu kaufen, vorzugsweise von englischen Beatbands wie den Rolling Stones. Diese Musik war für ihn nicht nur ein Zeitvertreib, sondern ein Lebensgefühl, das er gerne mit anderen Menschen teilen wollte. „Rockmusik war der Klang der Freiheit für die Heranwachsenden“, erzählt er. Deshalb packte er oft seinen tragbaren Plattenspieler ein, um im Freibad laut aufzudrehen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Ein Netzwerk aus Leidenschaft
Werner Brennecke war nicht allein in seiner Leidenschaft. Durch Fanmagazine und Concertveranstaltungen knüpfte er Kontakte zu anderen Musikbegeisterten. Dies führte dazu, dass er 1978 sein eigenes Plattenlabel, Merseyside’s Greatest, gründete. Während dieser Zeit organisierte er die zweite Schallplattenbörse in Deutschland, ein Ereignis, das die Sammler der damaligen Zeit zusammenbrachte.
Die Produktivität der kleinen Plattenfirma
Mit einem kleinen Team – oft stand er allein mit einer Grafikerin da – brachte Brennecke Schallplatten heraus. „Die Hürden für die Rechtevergabe waren damals nicht besonders hoch“, erinnert er sich. So konnte er erfolgreich die erste Platte der Berliner Beatband Boots unter seinem Label veröffentlichen. Innerhalb von nur drei Monaten waren 1000 Exemplare verkauft, was den großen Durst nach Musik dieser Ära widerspiegelte.
Internationale Erfahrungen und Freundschaften
Die Leidenschaft für Musik brachte Brennecke nicht nur in Kontakt mit lokalen Bands, sondern auch mit internationalen Künstlern. Während seiner zahlreichen Reisen nach England, dem Herzen der Beatmusik, lernte er Musiker persönlich kennen und erlebte hautnah, wie hart das Leben als Künstler sein kann. „Ich habe zum Teil bei den Musikern zu Hause gelebt“, sagt der 77-Jährige und beschreibt die intensiven Erfahrungen, die ihn prägten.
Der Erhalt der Musikgeschichte
Brennecke war nicht nur ein Unternehmer, sondern auch ein Bewahrer der musikalischen Tradition. So sammelte er nicht nur Schallplatten, sondern nahm auch an Tauschgeschäften teil und organisierte Veranstaltungen. Auch T-Shirts mit legendären Logos verhalf er den Fans, sich zu identifizieren und die Musik zu feiern. Seine Erfahrungen und Kontakte führten ihn so weit, dass er sogar 1500 LPs in Barcelona gegen Raritäten tauschte.
Ein Erbe der Beatmusik
Die Schallplatten und die Erlebnisse, die Brennecke sammeln konnte, sind nicht nur persönliche Erinnerungen, sondern auch Teil eines kulturellen Erbes, das es zu bewahren gilt. Trotz des Verkaufs der meisten seiner Platten ist sein Wissen und sein Engagement für die Musik ungebrochen. Er bleibt für viele, die sich mit der musikalischen Vergangenheit beschäftigen, eine Quelle der Inspiration und des Wissens.
– NAG