Die Herausforderungen für die deutschen Handballer bei den Olympischen Spielen in Paris sind größer als erwartet. Nach einem vielversprechenden Start erlitt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason am gestrigen Tag eine deutliche Niederlage gegen Kroatien, was den Fans und Experten Anlass zur Sorge gibt. Mit 26:31 (13:15) verpassten die deutschen Sportler den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale und stehen nun vor entscheidenden Herausforderungen in der verbleibenden Gruppenphase.
Rückkehr der enttäuschten Fans
Das Spiel fand vor rund 5.700 Zuschauern in der Arena Sud statt. Trotz der lautstarken Unterstützung der Fans konnte das Team die Erwartungen nicht erfüllen und enttäuschte mit einer schwachen Leistung. Kapitän Johannes Golla, der mit acht Toren die meisten Punkte für Deutschland erzielte, musste feststellen, dass seine Mannschaft in der entscheidenden Phase der Begegnung nicht die nötige Präzision und Ruhe zeigte.
Technische Schwächen und Aufmerksamkeitsverlust
Die deutsche Mannschaft hatte von Anfang an Mühe, gegen die aggressive Spielweise der Kroaten anzukommen. Die Chancenverwertung war katastrophal, wobei Players wie Lukas Mertens und Julian Köster zahlreiche klare Möglichkeiten vergaben. Die wiederholte Fehlerquote in der Offensive inklusive unpräziser Zuspiele führte zu überflüssigen Ballverlusten, die Kroatien in leichtes Spiel verwandelten. Ivan Martinovic von den Rhein-Neckar Löwen profitiert in der Offensive überdeutlich von diesen Nachlässigkeiten.
Casting der K.o.-Phase bleibt offen
Trotz der Niederlage gibt es weiterhin Lichtblicke für die deutschen Handballer. Mit noch zwei ausstehenden Gruppenspielen gegen Spanien und Slowenien bleibt die Möglichkeit, sich für die K.o.-Runde zu qualifizieren. Gislason zufolge könnte die Platzierung in der Gruppenphase eine entscheidende Rolle spielen: Ein gutes Ergebnis könnte bedeuten, dass man im Viertelfinale auf Dänemark, einen starken Titelanwärter, trifft.
Ein herausfordernder Tag für die Nationalmannschaft
Wie bereits in früheren Turnieren dieses Jahres – wie der Heim-EM und der Olympia-Qualifikation – erwies sich Kroatien erneut als ein harter Brocken für das deutsche Team. Ihr Spiel war von Unsicherheit und Hektik geprägt, was Gislason in seiner Grundhaltung zur Mannschaft auf den Plan rief: „Wir müssen mehr unseren Kopf einschalten.“
Abschied eines Erfahrenen
Ein zusätzliches emotionales Element kam hinzu, als Kai Häfner während des Spiels ankündigte, nach den Olympischen Spielen seine Karriere im Nationalteam zu beenden. Trotz seines Einsatzes konnte er die drohende Niederlage nicht abwenden. Dies wirft die Frage auf, wie sich der Rücktritt eines erfahrenen Spielers auf die Dynamik und die Leistungsbereitschaft des Teams auswirken wird.
Die deutsche Handballnationalmannschaft steht nun vor einer kritischen Phase. Die kommenden Spiele sind nicht nur bedeutend für den Turnierverlauf, sondern auch für das Selbstvertrauen der Spieler. Ein Sieg könnte frischen Wind und neues Selbstbewusstsein bringen, während eine weitere Niederlage die Diskussionen über die Mannschaft und ihre Zukunft anheizen würde.
– NAG