Ebersberg

Pflegequalität im Landkreis: Mängel in Seniorenheimen aufgedeckt

Die Pflege im Landkreis Ebersberg zeigt im Jahr 2023 allgemeine Verbesserungen, jedoch wurden in den Senioreneinrichtungen zahlreiche Mängel festgestellt, insbesondere in den Bereichen Pflege, Hygiene und Wohnqualität, was durch Beschwerden von Angehörigen verstärkt wurde und die Notwendigkeit weiterer Kontrollen unterstreicht.

Pflegequalität im Landkreis Ebersberg: Herausforderungen und Fortschritte

Die pflegerische Versorgung im Landkreis Ebersberg hat im Jahr 2023 einige Schwierigkeiten aufgedeckt, die für die betroffenen Bewohner und ihre Angehörigen von großer Bedeutung sind. Ein aktueller Bericht der Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen zeichnet ein gemischtes Bild der Situation in den stationären Einrichtungen. Während die Anzahl der festgestellten Mängel durchschnittlich war, zeigen insbesondere Senioreneinrichtungen wiederkehrende Probleme.

Die Häufigsten Mängel in Senioreneinrichtungen

In den 13 Seniorenheimen des Landkreises wurden insgesamt 30 Kontrollen vorgenommen. Dabei berichteten die Prüfer von 21 anlassbezogenen Prüfungen, die häufig auf Beschwerden von Angehörigen, Mitarbeitern oder anonym eingegangene Hinweise zurückzuführen waren. In diesen Einrichtungen ergaben sich vor allem Mängel im Bereich „Pflege und Dokumentation“, ein Aspekt, der eine Vielzahl von Unterkategorien umfasst, wie beispielsweise Hilfsmittelmanagement und Wundversorgung.

Die hygienischen Bedingungen waren ebenfalls ein wiederkehrendes Thema. In 15 Fällen wurden die Standards nicht eingehalten, was sowohl die Sauberkeit von Zimmern als auch Gemeinschaftsräumen betraf. Solche Mängel können gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner haben und verdeutlichen die Notwendigkeit von kontinuierlichem Qualitätsmanagement.

Geringere Mängel in Behinderteneinrichtungen

Im Vergleich dazu ist die Situation in den fünf Behinderteneinrichtungen des Landkreises optimistischer. Hier wurden während fünf Routinebesuchen nur vier Mängel festgestellt. Diese betrafen unter anderem die Wohnqualität und die soziale Betreuung. Der Bereich der sozialen Kontakte und der Beschäftigungsmöglichkeiten, der für das Wohlbefinden der Bewohner entscheidend ist, wurde größtenteils positiv bewertet, was auf ein gutes Betreuungskonzept hinweist.

Reformen in der Altenpflege: Ein doppeltes Schwert

Eine seit Juli 2023 in Kraft getretene Reform könnte langfristig auch Auswirkungen auf die Qualität der Pflege haben. Der vorgeschriebene Anteil an Fachkräften in Altenheimen wurde herabgesetzt. Bisher mussten 50 Prozent der Mitarbeiter über eine entsprechende Qualifikation verfügen, was nun auf 40 bis 43 Prozent gesenkt wurde. Experten befürchten, dass dies die Pflegequalität in den nächsten Jahren beeinflussen könnte.

Wie geht es weiter? Herausforderungen annehmen

Trotz der festgestellten Mängel musste im Jahr 2023 kein Heim geschlossen werden. Die Fachstelle hat in vielen Fällen den betroffenen Einrichtungen lediglich Empfehlungen zur Verbesserung ausgesprochen. Es bleibt abzuwarten, wie die Einrichtungen auf die Hinweise reagieren und ob durch die Reformen ein erhöhter Druck auf die Pflegekultur entsteht. Die Offenheit der Einrichtungen über ihre Mängel wird entscheidend sein, um Schwachstellen öffentlich zu machen und die Pflege für die Betroffenen zu verbessern.

Neues Zentrum für Senioren in Vaterstetten

Ein positives Signal in diesem Kontext ist die Eröffnung eines neuen Zentrums in Vaterstetten, das als Anlaufstelle für Senioren dient. Hier sollen neben Aktivitäten für ältere Menschen auch sozialer Beratungsangebote bereitgestellt werden. Solche Initiativen könnten helfen, die Lebensqualität im Alter zu verbessern und die soziale Isolation zu verringern.

Insgesamt stehen die Gesundheitsbehörden im Landkreis Ebersberg vor der Herausforderung, nicht nur die bestehenden Mängel zu beheben, sondern auch proaktiv Lösungen zu entwickeln, um die Pflegequalität nachhaltig zu sichern.

NAG

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