BorkenWirtschaft

Blauzungenkrankheit bedroht Rinder: Landwirte im Kreis Borken in Alarmbereitschaft

Im Kreis Borken wurden seit Anfang Mai 68 Fälle der Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern festgestellt, was aufgrund der Übertragung durch Gnitzen und der vorangegangenen Rinderseuche BHV1 eine ernsthafte Bedrohung für die heimischen Landwirte darstellt.

Einführung in die Blauzungenkrankheit

Im Kreis Borken hat die Rückkehr der Blauzungenkrankheit (BTV-3) die Tiere und die Landwirtschaft seit Anfang Mai 2023 erfasst. Bis jetzt wurden 68 Betriebe mit Erkrankungsfällen gemeldet. Neben der Schaf- und Ziegenzucht sind auch Rinder von der Krankheit betroffen, die durch blutsaugende Mücken, den sogenannten Gnitzen, übertragen wird. Diese Mückenvermehrung ist eng mit dem feuchtwarmen Klima der letzten Wochen verbunden und stellt nicht nur eine gesundheitliche Bedrohung für die Tiere, sondern auch eine Herausforderung für die Landwirte dar.

Ursprung und Übertragungswege der Infektion

Die Übertragung der Blauzungenkrankheit erfolgt durch Gnitzen, die bis zu fünf Kilometer am Tag fliegen können und sich durch Wind sogar über große Entfernungen verbreiten. Diese schnelle Ausbreitung hat in den letzten Monaten zu einem besorgniserregenden Anstieg der Krankheitsfälle geführt, nicht nur im Kreis Borken, sondern auch in den benachbarten Niederlanden, wo im letzten Jahr Tausende Tiere verendeten. Das macht deutlich, wie schnell sich Tierseuchen in der Region ausbreiten können und beleuchtet die Wichtigkeit umfassender Überwachungs- und Impfmaßnahmen.

Folgen für die lokale Landwirtschaft

Die nun auftretenden Erkrankungen haben nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Tiergesundheit, sondern auch auf die wirtschaftliche Lage der betroffenen Betriebe. Hohe Fieber, Abgeschlagenheit und ein Rückgang der Milchleistung sind typische Symptome der Blauzungenkrankheit. Diese Situation verschärft sich, da der Kreis Borken durch die vorangegangene Rinderherpes-Epidemie bereits stark belastet ist. Landwirte müssen sich nun auf zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit einstellen.

Impfstrategien und Präventionsmaßnahmen

Um der weiteren Verbreitung der Blauzungenkrankheit entgegenzuwirken, empfehlen Experten der ständigen Impfkommission des Friedrich-Löffler-Instituts die Impfung aller empfänglichen Tierbestände. Der Kreis Borken hat dazu bereits Impfstoffe bereitgestellt und weist darauf hin, dass die Durchseuchung und die Immunitätsbildung in der Tierpopulation entscheidend für die Eindämmung der Krankheit sind. Dennoch bleibt die Zeitspanne, in der eine Influenza-Welle zurückgehen könnte, ungewiss, und die Landwirte sind aufgefordert, auf die Gesundheit ihrer Tiere zu achten.

Öffentliches Bewusstsein und Transparenz

Die Blauzungenkrankheit ist eine meldepflichtige Erkrankung, was bedeutet, dass Verdachts- oder Ausbruchsfälle umgehend den zuständigen Gesundheitsbehörden gemeldet werden müssen. Der Landkreis Borken ist bestrebt, durch Transparenz in der Berichterstattung und durch anbieten von Informationsmaterial auf seiner Website für Klarheit zu sorgen. Der Austausch von Informationen zwischen Landwirten und Behörden wird als zentraler Aspekt angesehen, um die Tierseuche einzudämmen und den betroffenen Betrieben Unterstützung zu bieten.

Die Lage unterstreicht die Notwendigkeit eines gut koordinierten Handlings bei Tierseuchen und die Verantwortung der Landwirte für die Gesundheit ihrer Tiere. Die Blauzungenkrankheit ist nicht nur eine Gefahr für die Landwirtschaft im Kreis Borken, sondern möglicherweise ein Anzeichen dafür, wie sich Tierseuchen in Zeiten des Klimawandels entwickeln und verbreiten können.

NAG

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