Insektenzählen im Hochsommer: Ein Aufruf zur Naturbeobachtung
Vom 2. bis 11. August 2024 steht Baden-Württemberg ganz im Zeichen der Tierwelt. Unter dem Motto „Käfer oder Wanze? Das ist hier die Frage“ lädt der Naturschutzbund (NABU) dazu ein, die Vielfalt von Insekten zu entdecken und zu zählen. Diese Initiative zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung von Insekten zu schärfen und die Bevölkerung zur aktiven Mitgestaltung des Naturschutzes einzuladen.
Warum ist die Zählung wichtig?
Die Insektenpopulation ist in den letzten Jahren dramatisch gesunken, was alarmierende Konsequenzen für die gesamte Ökosysteme hat. Insekten sind nicht nur wichtig für die Bestäubung von Pflanzen, sondern auch als Nahrungsquelle für viele Tiere. NABU-Wildbienenexpertin Sabine Holmgeirsson betont, wie wichtig es ist, dass sich die Menschen wieder intensiver mit diesen kleinen, aber bedeutenden Lebewesen auseinandersetzen. In diesem Jahr steht die Feuerwanze im Fokus des Insektensommers, ein auffälliges Beispiel für eine Wanze, die oft fälschlicherweise als Käfer identifiziert wird.
Erlebnisse in der Natur
Der Insektensommer ermöglicht es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, nicht nur ihre Zählfähigkeiten zu testen, sondern auch mehr über die Unterschiede zwischen Wanzen und Käfern zu lernen. Wanzen haben besondere Saugrüssel, mit denen sie Flüssigkeiten wie Pflanzensäfte aufnehmen, während Käfer über Beißwerkzeuge verfügen und feste Nahrung konsumieren.
Für alle Naturbegeisterten wird es zusätzlich Führungen geben, beispielsweise am 4. August im Wildbienen-Gärtle in Weil der Stadt. Die Insektenzählaktion wird nicht nur von Experten geleitet, sondern auch durch prominente Unterstützer wie die Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler und andere Insektenbotschafter gefördert, die die Wichtigkeit des Mitzählens hervorheben.
Wie funktioniert die Teilnahme?
Interessierte können mit einfachen Mitteln selbst aktiv werden: Eine Lupe, Stift und Block genügen, um die unterschiedlichen Insektenarten zu dokumentieren. Dabei ist das Beobachtungsgebiet idealerweise auf einen zehn Meter Radius um den eigenen Standpunkt beschränkt, egal ob im Garten, auf dem Balkon oder im Park. Die gesammelten Daten können über ein Online-Formular oder die kostenlose App „NABU Insektensommer“ gemeldet werden.
Voraussagen für das Wetter
Ein wichtiger Tipp für die Zählung ist auch, die Wetterbedingungen im Auge zu behalten. Insekten ziehen sonniges und windstilles Wetter vor, daher empfiehlt sich die Auswahl einer geeigneten Stunde für die Beobachtungen. Holmgeirsson zeigt sich optimistisch, dass die Bedingungen während der Zählwoche günstig sein könnten.
Fazit: Gemeinsam für den Natur- und Artenschutz
Der Insektensommer ist nicht nur eine Zählaktion, sondern auch ein großartiges Projekt zur Förderung des Artenwissens und des Engagements für den Naturschutz. Durch die gemeinsame Beobachtung können Bürgerinnen und Bürger nicht nur ihre Kenntnisse über heimische Insekten erweitern, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten. Weitere Informationen zum Insektensommer und zur Teilnahme finden Sie auf der Homepage des NABU.
– NAG