Leverkusen

Erster Silbertraum: Miriam Butkereit bringt Judo-Medaille nach Paris

Miriam Butkereit gewinnt beim Judo-Finale der Olympischen Spiele in Paris 2024 die Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm, trauert jedoch über den verpassten Goldtraum nach einer knappen Niederlage gegen die kroatische Weltmeisterin Barbara Matic.

Die Olympischen Spiele in Paris haben mit Miriam Butkereit einen neuen Stern am deutschen Judo-Himmel hervorgebracht. Ihr Gewinn der Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm hat nicht nur für Freude, sondern auch für tiefen emotionalen Ausdruck gesorgt. Butkereit, die sich nach ihrer Finalniederlage zunächst eher traurig als triumphierend fühlte, hat dennoch einen bedeutsamen Meilenstein in ihrer Karriere erreicht.

Emotionale Achterbahn nach der Niederlage

Nach dem verlorenen Finale gegen die kroatische Weltmeisterin Barbara Matic konnten die Tränen der Enttäuschung bei Butkereit kaum gestoppt werden. «Aktuell habe ich einfach Gold verloren und nicht Silber gewonnen», äußerte die 30-Jährige, die die Emotionen des Moments spürbar miterlebte. Die Unterstützung ihrer Familie und Freunde, die sie nach dem Kampf trösteten, war für sie essenziell: «Sie haben mir sagen müssen, dass sie stolz auf mich sind, sodass ich mich ein bisschen freuen kann», erklärte Butkereit. Der Weg zur Siegerehrung, wo schließlich ein strahlendes Lächeln zurückkehrte, spiegelte die aufwühlenden Gefühle wider, die diesen sportlichen Moment prägten.

Ein Weg voller Hindernisse und Siege

Die Erfolgsgeschichte von Butkereit ist auch von Herausforderungen geprägt. Vor einer Woche erlitt sie im Training eine Gehirnerschütterung und musste sich wieder aufbauen. Dennoch zeigte sie am Wettkampftag keine Anzeichen der vorangegangenen Verletzung. Zu Beginn des Turniers überzeugte Butkereit mit beeindruckenden Siegen über die Australierin Aoife Coughlan und die Belgierin Gabriella Willems, bevor sie die hoch favorisierte Österreicherin Michaela Polleres im Halbfinale besiegte.

Bedeutung für den deutschen Judosport

Der Gewinn der ersten Medaille für den Deutschen Judo-Bund in Paris sendet ein starkes Signal für die Zukunft des gesamten Teams. Sportchef Hartmut Paulat bezeichnete den Silber-Coup nicht als Überraschung, sondern als Bestätigung ihrer kontinuierlichen Entwicklung im Judo. «Oft fehlte ihr das kleine Quäntchen für den ganz großen Erfolg», so Paulat. Doch in Paris war das Glück auf ihrer Seite – ein Zeichen, das auch anderen Athleten Mut macht.

Das Erbe der Erfolge

Butkereit trat mit viel Selbstvertrauen in das Turnier ein, nachdem sie in diesem Jahr zwei Grand Slams gewonnen hatte. Ihre Rückkehr nach Paris war von positiven Erinnerungen geprägt, was ihren Kampfgeist zusätzlich anfeuerte. Die Medaille könnte nicht nur eine persönliche Erfüllung für Butkereit darstellen, sondern auch den gesamten deutschen Judo-Sport anspornen, insbesondere mit Blick auf das bevorstehende Mixed-Team-Event.

Ausblick auf das Team und kommende Herausforderungen

Die gewonnen Silbermedaille gibt der deutschen Mannschaft frischen Wind und dient als Motivation für die kommenden Wettkämpfe. Paulat sieht in Butkereits Erfolg eine Entlastung für die Teamkollegin Anna-Maria Wagner, die am Donnerstag in den Ring steigt. Die Hoffnung, dass die deutsche Judotruppe an die Erfolge von Tokio anknüpfen kann, bleibt. Für Butkereit bleibt die Frage, wie sie weiterhin mit den hohen Erwartungen an sich selbst umgehen wird, insbesondere nach so einem emotionalen Wettkampf.

NAG

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