Der Wandel der Zahlungsgewohnheiten in Deutschland
Bonn (dpa) – In Deutschland zeichnet sich ein klarer Trend ab: Kontaktlose Bezahlverfahren gewinnen zunehmend an Popularität. Laut der aktuellen „Postbank Digitalstudie 2024“ nutzen bereits zwei Drittel der Verbraucher ab 18 Jahren moderne Technologien wie Smartphones, Smartwatches oder Karten mit NFC-Chips, um an der Kasse schnell und einfach zu bezahlen.
Die Bedeutung des digitalen Wandels
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, wie wichtig digitale Bezahlmethoden für die moderne Gesellschaft geworden sind. Im Jahr 2015 gaben lediglich 13 Prozent der Befragten an, kontaktlos bezahlen zu wollen. Diese Zahl stieg bis 2022 auf beeindruckende 60 Prozent. Der Rückgang derjenigen, die Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel behalten möchten, steht dabei nicht still; von 66 Prozent im Jahr 2015 ist diese Gruppe mittlerweile auf 20 Prozent geschrumpft.
Die Altersstruktur der Nutzer
Besonders unter jungen Menschen ist die Akzeptanz für kontaktloses Bezahlen ausgeprägt. Die sogenannten Digital Natives, also Personen zwischen 18 und 39 Jahren, nutzen diese Zahlungsoption zu 81 Prozent. Im Vergleich dazu bleibt die Nutzung in der Altersgruppe von 40 Jahren und älter bei 59 Prozent stehen. Dies zeigt, dass das Alter einen entscheidenden Einfluss auf die Zahlungsgewohnheiten hat.
Mobile Payment: Ein Trend, der bleibt
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Entwicklung ist das Wachstum von Mobile Payment. Viele Verbraucher empfinden es als praktisch, mit ihrem Smartphone oder ihrer Smartwatch zu bezahlen, da sie dann keine physische Karte mehr benötigen. Der Leiter des Digitalvertriebs der Postbank, Thomas Brosch, kommentiert: „Viele Menschen haben ihr Smartphone immer dabei.“ Nach der Studie dominieren Apple Pay mit 28 Prozent und Google Pay mit 25 Prozent unter den mobilen Zahlungsanwendungen.
Die gespaltene Meinung zur Bargeldnutzung
Trotz des klaren Trends hin zu digitalen Bezahlmethoden bleibt das Bargeld nicht ohne Befürworter. Thomas Brosch führt an, dass 32 Prozent der Befragten die Abschaffung von Bargeld unterstützen, während 44 Prozent dieser Idee skeptisch gegenüberstehen. Dies zeigt die gespaltene Meinung in der Bevölkerung über den vollständigen Übergang zu digitalen Zahlungsmethoden.
Fazit: Ein Blick in die Zukunft
Die fortschreitende Verbreitung von kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten wird zweifellos die Art und Weise verändern, wie Menschen im Alltag ihre Einkäufe abwickeln. Es bleibt abzuwarten, ob der Trend anhält und ob die gegenwärtige Vorliebe für digitale Systeme letztlich auch die Skeptiker erreichen kann. Sicher ist jedoch, dass die Digitalisierung im Zahlungsverkehr nicht mehr aufzuhalten ist.
– NAG