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„ASB und Verdi einigen sich: Arbeitszeiten im Rettungsdienst werden verkürzt“

In Stuttgart haben der Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg (ASB) und die Gewerkschaft Verdi eine Einigung erzielt, die ab nächstem Jahr die wöchentliche Arbeitszeit im Rettungsdienst auf 41 Stunden und bis 2027 auf 38,5 Stunden senken soll, um den physischen und psychischen Belastungen der Mitarbeiter entgegenzuwirken und deren Arbeitsbedingungen zu verbessern.

(Bild: Hannibal/ASB)Die Thematik der Arbeitszeitregelungen im Rettungsdienst hat seit langem eine zentrale Rolle in den Debatten über Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen eingenommen. In einem wegweisenden Schritt haben der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg und die Gewerkschaft Verdi nun eine Einigung erreicht, die neue Maßstäbe für die Arbeitszeiten in dieser wichtigen Branche setzen soll.

Hintergrund zur Einigung

In mehreren Verhandlungsrunden haben Vertreter des ASB und der Gewerkschaft Verdi im Rahmen intensiver Diskussionen eine Einigung erzielt, die die Arbeitszeit für Rettungsdienstmitarbeiter verändern wird. Yvonne Baumann, die Verhandlungsführerin von Verdi, betonte die physische und psychische Belastung, die durch die derzeitige Höchstarbeitszeit von 45 Stunden pro Woche entsteht. Diese Herausforderung stellt eine wesentliche Belastung für das Personal im Rettungsdienst dar.

Auswirkungen auf die Beschäftigten

Die Änderungen, die ab dem nächsten Jahr in Kraft treten, sehen eine Reduzierung der Arbeitszeit auf zunächst 41 Wochenstunden vor, mit einer weiteren Senkung auf 38,5 Wochenstunden bis 2027. Zudem haben Beschäftigte ab dem 55. Lebensjahr die Möglichkeit, eine Befreiung von Nachtarbeit zu beantragen. Dies ist besonders wichtig, um den älteren Mitarbeitern im Rettungsdienst eine bessere Vereinbarkeit ihrer Arbeit mit ihren gesundheitlichen Bedürfnissen zu ermöglichen.

Flexibilität und Mitbestimmung

Eine weitere bedeutende Regelung betrifft die Möglichkeit zur Implementierung von 24-Stunden-Diensten an weniger ausgelasteten Rettungswachen. Lars-Ejnar Sterley, Landesgeschäftsführer des ASB Baden-Württemberg, betonte die Wichtigkeit, die 12-Stunden-Dienste beizubehalten, während gleichzeitig alternative Dienstmodelle eingeführt werden können. Verdi wies jedoch darauf hin, dass solche Änderungen nur im Einklang mit Arbeits- und Gesundheitsschutzregelungen sowie den Mitbestimmungsrechten der regionalen Betriebsräte umgesetzt werden dürfen.

Langfristige Perspektive für den Rettungsdienst

Die Einigung zur Reduzierung der Arbeitszeit ist nicht nur ein kurzfristiger Erfolg, sondern soll dazu beitragen, den Beruf im Rettungsdienst insgesamt attraktiver zu gestalten. Beide Parteien haben sich zudem verpflichtet, ab November 2024 weiterführende Gespräche über die Entlastung langjähriger Beschäftigter zu führen. Dies könnte auf eine zukünftige Trendwende im Rettungsdienst hindeuten, weg von stagnierenden Arbeitszeiten hin zu einem agileren und gesundheitsbewussteren Arbeitsumfeld.

Die Entwicklungen im ASB Baden-Württemberg und die damit verbundenen Maßnahmen könnten als Beispiel für andere Bundesländer dienen, die ähnliche Herausforderungen im Rettungsdienstsystem erleben. Solche Maßnahmen könnten letztlich nicht nur vorhandene Arbeitskräfte stabilisieren, sondern auch dazu beitragen, neue Fachkräfte für diese essenzielle Branche zu gewinnen.

NAG

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