Cambio und die neue Mobilitätslösung
Der Bremer Carsharing-Anbieter Cambio hat seine Dienstleistungen in der Region durch die Einführung von zwei Neun-Sitzer-Bussen erweitert. Diese Neuheit wurde in einer Pressemitteilung angekündigt und zielt darauf ab, die Mobilitätsbedürfnisse der örtlichen Gemeinschaft besser zu decken. Ein Fahrzeug wird am Falkenberger Kreuz in Lilienthal bereitgestellt, während das andere bald auf dem Parkplatz am Weyerberg in Worpswede verfügbar sein wird. Diese Maßnahme ist bedeutend, da sie nicht nur für den individuellen Gebrauch gedacht ist, sondern auch als Transportmittel für Schüler fungiert.
Bildungsverkehr und Elterninitiativen
Die Anbindung der Waldorfschule im benachbarten Verden stellt für viele Eltern aus dem Landkreis Osterholz eine Herausforderung dar. Die bisherigen Transporte durch das Grasberger Busunternehmen Schaffert und die EVB-Linie 636 werden zunehmend kostspielig und unzuverlässig. Moritz Stefaner vom Verein „Personenbeförderung Ottersberg“, der zur Verbesserung der Transportmöglichkeiten für Schüler beiträgt, hat die Situation erkannt: „Ein eigener Bus für uns Eltern wäre kaum finanzierbar gewesen. Die Kooperation mit Cambio ist eine ideale Lösung“, erklärt er in der Mitteilung. Die Neun-Sitzer sollen während der Schulzeit durch einen Elternverein organisiert werden, wodurch die Schüler sicher zur Schule gelangen können.
Fehlende Fahrer und Fahrgemeinschaften
Trotz der neuen Busse ist jedoch kein zusätzlicher Fahrer zur Verfügung gestellt worden. Dies bedeutet, dass die Eltern selbst für die Organisation und Durchführung des Schülertransports verantwortlich sind. Stefaner ermutigt zur Bildung von Fahrgemeinschaften, um die Schüler effektiv an bestimmten Treffpunkten abzuholen: „Die Abholung jedes einzelnen Schülers wäre aufgrund der beruflichen Verpflichtungen der Eltern nicht machbar“, so Stefaner. Dies zeigt die Notwendigkeit der Gemeinschaftsarbeit unter den Familien, um den Schulweg der Kinder zu sichern.
Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Nutzen
Cambio sieht sich selbst als Teil einer nachhaltigen Mobilitätslösung. Mit der Bereitstellung von Carsharing-Fahrzeugen können die Straßen entlastet werden. Eine Studie zeigt, dass ein Carsharing-Fahrzeug im Durchschnitt zehn private Autos ersetzt, was zu einer signifikanten Reduzierung des Verkehrsaufkommens führt. Die zwei neuen Neun-Sitzer-Busse tragen dazu bei, die örtlichen Verkehrsprobleme zu lindern und bieten gleichzeitig eine kostengünstige Alternative zum eigenen Auto. Cambio argumentiert, dass Carsharing besonders für Personen sinnvoll ist, die nicht mehr als 14.000 Kilometer pro Jahr mit ihrem Fahrzeug fahren, und appelliert an die Bürger, sich für diese nachhaltigere Mobilitätsform zu entscheiden.
Zukunftsperspektiven
Fleming Erdwiens, Regionalmanager bei Cambio, bringt Optimismus in die Diskussion: „Die Kombination der unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten wird sich als erfolgreich herausstellen.“ Sowohl Privatpersonen als auch Vereine können von dieser flexiblen Angebotsstruktur profitieren. Tagsüber sind die Busse für den Schülertransport reserviert, während sie abends und am Wochenende für Veranstaltungen, Familienfeiern oder Unternehmen zur Verfügung stehen. Erdwiens ist überzeugt, dass sich die Nachfrage entwickeln wird, sobald die Gemeinschaft von diesem neuen Angebot erfährt.
Fazit
Die Einführung der Neun-Sitzer-Busse durch Cambio in Lilienthal und Worpswede ist ein Schritt in Richtung einer verbesserten Mobilität für die lokale Gemeinschaft. Sie bietet nicht nur Lösungen für den Bildungsverkehr, sondern auch einen nachhaltigen Ansatz zur Reduzierung des Verkehrs und der Kosten für die Bürger. Die Zusammenarbeit zwischen Cambio und den Elterninitiativen zeigt, wie durch gemeinschaftliches Handeln innovative Lösungen für bestehende Probleme gefunden werden können.
– NAG