Krefeld

Uralte Urnengräber: Archäologen überraschen Krefeld mit Bronzezeit-Fund

Archäologen haben in Krefeld-Gellep-Stratum, wo zuvor mit römischen Funden gerechnet wurde, ein 3.000 Jahre altes Gräberfeld aus der späten Bronzezeit entdeckt, das durch seine ungewöhnlichen Urnendekorationen und die historische Bedeutung als jahrtausendealte Landmarken in der Landschaft des Niederrheins heraussticht.

In der Stadt Krefeld, im Stadtteil Gellep-Stratum, haben Archäologen überraschende Funde aus der späten Bronzezeit gemacht. Unerwartet fanden sie auf dem Gelände einer ehemaligen Tankstelle rund 3.000 Jahre alte Urnengräber, die Einblicke in die frühere Bestattungskultur und das Leben der damaligen Bevölkerung bieten.

Bedeutung der Entdeckung für die Region

Obwohl Krefeld vor allem für seine römische Vergangenheit bekannt ist, eröffnet dieser Fund neue Perspektiven auf die uralte Geschichte der Region. Die Entdeckung beweist, dass auch jahrtausendealte menschliche Aktivitäten in dieser Gegend stattfanden, was für Geschichtswissenschaftler von großer Bedeutung ist. Historiker und Archäologen können nun die kulturellen Wechselwirkungen und Bestattungsrituale jener Zeit erforschen.

Rätsel um die Urnen und deren Beigaben

Die Archäologen entdeckten Scherben von Urnen, die teilweise wieder zusammengesetzt werden konnten. Besonders interessant ist eine Urne mit einer noch unbekannten Kerbschnittverzierung, die laut dem Archäologen Hans-Peter Schletter auf die Zeit zwischen 800 und 1.200 vor Christus datiert werden kann. Der Fund von Bronze-Nieten und einem Armring gibt zudem Hinweise darauf, dass Beigaben bei der Bestattung eine wichtige Rolle spielten, auch wenn viele Beigaben vermutlich bereits geraubt wurden.

Entwicklung des Fundorts und zukünftige Nutzung

Das Gebiet, in dem die Gräber entdeckt wurden, ist wohl ein ungewöhnlicher Standort für spätbronzezeitliche Funde, da der Bereich zuvor landwirtschaftlich genutzt und mit modernen Infrastrukturen überbaut wurde. Die Grabstätten, die mit bis zu zwei Meter hohen Hügeln versehen sein könnten, waren einst bedeutende Landmarken in der ansonsten flachen Landschaft des Niederrheins. Zukünftig soll auf diesem Areal eine Feuerwehrstation errichtet werden, was die Integration des historischen Erbes in das moderne Stadtbild herausfordert und gleichzeitig die Bedeutung des Fundorts unterstreicht.

Faszination der Archäologie

Diese Entdeckung ist zwar nicht revolutionär, dennoch ist die Freude der Archäologen über die ausgegrabenen Funde spürbar. Archäologe Schletter erklärt, dass das „Herz des Archäologen“ sich über die Entdeckung gewissermaßen „freut“. Solche Funde erinnern uns daran, dass unter unserer modernen Zivilisation oft noch die Spuren von vor tausenden Jahren liegen und darauf warten, entdeckt zu werden. Die ständige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und die Bedeutung dieser Erbgut-Funde ist für das Verständnis unserer eigenen Geschichte entscheidend.

NAG

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