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ZF senkt Umsatzprognose und kündigt massive Stellenstreichungen an

Der Autozulieferer ZF hat aufgrund eines schwachen ersten Halbjahres seine Umsatzprognose für 2024 in Friedrichshafen von über 45 Milliarden Euro auf 42,5 bis 43,5 Milliarden Euro gesenkt und plant zudem, bis Ende 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen, was auf eine anhaltende Abwärtstendenz in der Nachfrage nach Elektro-Fahrzeugen und ineffiziente Strukturen hinweist.

Die aktuellen Entwicklungen im Automobilzuliefersektor können weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche und die Arbeitsplätze in Deutschland haben. Der renommierte Autozulieferer ZF in Friedrichshafen hat seine Umsatzprognose für das Jahr 2024 gesenkt und erwartet nun einen Umsatz zwischen 42,5 und 43,5 Milliarden Euro. Diese Anpassung erfolgt angesichts eines schwachen ersten Halbjahres, in dem die Verkaufszahlen und Kundenabrufe hinter den Erwartungen zurückblieben.

Der Rückgang der Nachfrage nach Elektro-Fahrzeugen

Ein zentrales Problem, das den Konzern betrifft, ist der Rückgang der Nachfrage nach Elektro-Fahrzeugen. Diese Entwicklung ist alarmierend, da der Markt für Elektroautos einen wesentlichen Teil der Transformationsstrategie der Automobilhersteller darstellt. ZF sieht sich gezwungen, die Marktbedingungen neu zu bewerten und rechnet mit weiteren Herausforderungen im kommenden Halbjahr.

Stellenabbau als Reaktion auf Wirtschaftsveränderungen

In Zusammenhang mit der Umsatzanpassung plant ZF eine drastische Reduzierung seiner Belegschaft in Deutschland. Bis 2028 sollen zwischen 11.000 und 14.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dies betrifft in erster Linie die Standorte, die als ineffizient gelten und in denen die Flexibilität begrenzt ist. Der ZF-Chef Holger Klein betont, dass die Standorte gebündelt und die Unternehmensstrukturen verschlankt werden müssen, um zukünftigen Herausforderungen besser gewachsen zu sein.

Finanzielle Situation des Unternehmens

Der Ausblick auf das laufende Jahr ist düster: ZF hat im ersten Halbjahr einen Umsatz von rund 22 Milliarden Euro erzielt, was einem Rückgang von 5,6 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. In den Zahlen spiegelt sich auch ein gesunkener Gewinn wider; das bereinigte EBIT fiel auf 780 Millionen Euro. Diese finanziellen Schwierigkeiten sind häufig eine Folge gestiegener Zinslasten und hoher Kosten in der Umstellung auf Elektromobilität.

Ein Blick in die Zukunft

ZF ist trotz gegenwärtiger Herausforderungen einer der größten Automobilzulieferer weltweit mit etwa 169.000 Mitarbeitern an 160 Standorten in 30 Ländern. Der Konzern ist mehrheitlich im Besitz der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen. Obgleich die gesenkte Umsatzprognose und der angekündigte Stellenabbau beunruhigen, zeigt sich ZF entschlossen, seine Struktur den aktuellen Marktbedingungen anzupassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Entwicklungen bei ZF sind ein Spiegelbild der allgemeinen Trends in der Automobilbranche, in der Unternehmen zunehmend mit der Notwendigkeit konfrontiert sind, sich an eine sich schnell verändernde Landschaft anzupassen, insbesondere im Hinblick auf den Übergang zu umweltfreundlicheren Technologien.

NAG

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