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Radarüberwachung am Mönchengladbacher Bahnhof: Sicherheit durch KI

Am Bahnhof in Mönchengladbach finden derzeit bis September Testmessungen mit einer neuen KI-gestützten Radarüberwachung statt, die darauf abzielt, die Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Privatsphäre der Bürger zu wahren, während die Polizei und Wissenschaftspartner das System für potenzielle Gefahrensituationen trainieren.

Ein Blick auf innovative Sicherheitstechnologien in Mönchengladbach

In Mönchengladbach wird aktuell eine vielversprechende Technologie getestet, die sowohl die Sicherheit am Bahnhof erhöhen als auch die Privatsphäre der Bürger respektieren soll. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Kombination aus Radartechnik und Künstlicher Intelligenz (KI), die darauf abzielt, Gefahren potenziell schneller zu erkennen und zu melden.

Testmessungen am Hauptbahnhof

Am Hauptbahnhof und dessen Umgebung sind insgesamt acht Radarsensoren installiert – vier in der Bahnhofsvorhalle und vier am Platz der Republik. Diese Sensoren sammeln Bewegungsdaten, indem sie das Farbspektrum und Wellenlinien nutzen. Die Daten werden genutzt, um ein KI-System zu schulen, das darauf programmiert ist, gefährliche Situationen zu identifizieren.

Training für die Künstliche Intelligenz

Die KI soll während der Testphase in speziellen Szenarien trainiert werden. Zu den Szenarien gehören Flucht, körperliche Auseinandersetzungen und hilflose Personen. Thomas Patalas, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Niederrhein, erläuterte, dass die KI zunächst lernen muss, die erfassten Muster zu deuten. Hierzu werden verschiedene Nachstellungen durchgeführt, um die Reaktion der KI zu prüfen.

Privatsphäre durch Anonymität

Ein wesentlicher Vorteil dieser Radartechnologie ist, dass nur anonymisierte Daten erfasst werden. Das bedeutet, dass die Identität von Personen nicht aus den Daten abgeleitet werden kann. Diese Eigenschaft ist besonders relevant für die Wahrung der Persönlichkeitsrechte der Bürger. Patalas betonte, dass der Eingriff in die Privatsphäre durch die KI-gestützte Radartechnik als gering angesehen wird im Vergleich zu herkömmlicher Videoüberwachung.

Zusammenarbeit mit der Polizei

Obwohl die Testmessungen nicht direkt mit der Polizei verbunden sind, erhält das Projekt wichtige Unterstützung in Form von Trainingsmaterial. Die Polizei stellt Videomaterial zur Verfügung, das der KI beim Lernen helfen soll. Das Projektteam kann auch auf Daten von Bundespolizeikameras in der Bahnhofsvorhalle zurückgreifen.

Vorteile der Radartechnologie

Die Radartechnik bietet darüber hinaus einen weiteren Nutzen: Sie ist unempfindlich gegenüber widrigen Wetterbedingungen wie Nebel oder Regen. Dieses Merkmal macht sie besonders nützlich für eine Anwendung im öffentlichen Raum. Die Technologie wird bereits in anderen Bereichen, wie zum Beispiel beim autonomen Fahren, erfolgreich eingesetzt.

Aussichten für die Zukunft

Die Testphase dieser innovativen Sicherheitsmaßnahme soll bis etwa September andauern. Nach der Auswertung der gesammelten Daten soll entschieden werden, ob und in welchem Umfang die Radartechnologie zukünftige Sicherheitsmaßnahmen an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen unterstützen kann. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie fortschrittliche Technologien zur Steigerung der öffentlichen Sicherheit beitragen können, ohne die grundlegenden Rechte der Bürger zu verletzen.

Die Implementierung solcher Systeme könnte nicht nur das Sicherheitsgefühl der Passanten erhöhen, sondern auch einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung von Überwachungstechnologien darstellen.

NAG

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