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Oldenburger Notfallverbund: Kulturgüter gegen Katastrophen schützen

Nach einem Wasserschaden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin vor drei Wochen, der unersetzliche Kulturgüter bedrohte, haben zehn Museen, Archive und Bibliotheken in Oldenburg einen Notfallverbund gegründet, um sich auf zukünftige Katastrophenfälle besser vorzubereiten und wertvolle Kulturgüter schnell zu retten.

Stand: 01.08.2024 11:13 Uhr

Die Bedrohung von Kulturgütern durch Naturkatastrophen wirft wichtige Fragen auf. Wie können Museen, Archive und Bibliotheken in Krisensituationen effektiver zusammenarbeiten? In Oldenburg trifft ein neuer Notfallverbund auf ein verwundbares Erbe.

von Helgard Füchsel

Das kulturelle Erbe schützen

Im Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg gibt es gehören einige der wertvollsten Schätze der Region. Die Direktorin Ursula Warnke zeigt, wie spezielle Aufbewahrungslösungen dazu beitragen, diese Sammlungen vor Schäden zu bewahren. Käfer, die einst in der wissenschaftlichen Forschung als „Typusmaterial“ identifiziert wurden, sind nicht nur für die Biologie von Bedeutung, sondern auch Teil des kulturellen Erbes, das es zu schützen gilt.

Kritische Zustände bewältigen

Im Angesicht von Katastrophen wie Hochwasser oder Bränden steht der Wert dieser Artefakte auf dem Spiel. Der kürzlich aufgetretene Wasserschaden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin unterstreicht die Dringlichkeit, mit der Kultureinrichtungen reagieren müssen, um Schäden zu verhindern. Ein schnelles Handeln könnte die Seltenheit wertvoller Manuskripte bewahren, die bei Wassereinbruch in Gefahr geraten. Deshalb haben die Oldenburger Einrichtungen bereits Schritte zur Risikominimierung unternommen.

Bildung eines Notfallverbundes

Ausschlaggebend für eine strukturierte Reaktion auf Notfälle war die Gründung des Notfallverbundes Oldenburg vor einem Jahr. Dieser Zusammenschluss von zehn Museen, Archiven und Bibliotheken ermöglicht es, im Katastrophenfall schnell Hilfe zu leisten. Die effektive Planung umfasst die Benennung von Ansprechpartnern, die Ermittlung besonders schützenswerter Stücke und koordinierte Notfallübungen. „Dank dieser Zusammenarbeit können wir schneller und zielgerichteter agieren,“ betont Kerstin Rahn, Leiterin des Landesarchivs.

Nutzung von Fachwissen

Im Notfall ist es entscheidend, Fachkräfte bereit zu haben, die in der Restaurierung und Konservierung von Kulturgütern ausgebildet sind. Insbesondere bei der sofortigen Behandlung nasser Handschriften sind Kenntnisse gefragt, die der Notfallverbund bereitstellt. „Das Können von Restauratoren ist unerlässlich, um wertvolle Artefakte nach einem Schadensfall zu retten,“ sagt Warnke.

Die Bedeutung der Zusammenarbeit

Die Vernetzung unter den Einrichtungen ist nicht nur hilfreich, um den Verlust von Kulturgut vorzubeugen. Sie ermöglicht es auch, Wissen zu teilen und voneinander zu lernen. Notfallpläne werden regelmäßig aktualisiert, und es wird diskutiert, welche Materialien zur Verbesserung der Sicherheit erforderlich sind. So sollen unter anderem Notstromaggregate und Wassersperren angeschafft werden, um im Ernstfall besser gewappnet zu sein.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Stimmen von Warnke und Rahn spiegeln die Erleichterung über die Gründung des Notfallverbundes wider. Diese Initiative ist nicht nur ein Fortschritt im Umgang mit Risiken, sondern auch ein deutliches Zeichen des Verantwortungsbewusstseins für das kulturelle Erbe. Auch wenn noch viel Arbeit vor ihnen liegt, hat der Verbund bereits eine Struktur geschaffen, die im Notfall eingreifen kann. „Das ist für uns ein wichtiger Fortschritt,“ fasst Warnke zusammen.

Die Maßnahmen in Oldenburg könnten als Vorbild für andere Regionen dienen, die sich mit ähnlichen Risiken konfrontiert sehen. Der Schutz von Kulturgütern muss im Fokus stehen, um wertvolle Stücke für zukünftige Generationen zu bewahren.

NAG

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