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Schulstart in Sachsen-Anhalt: Bildungsministerin weckt Hoffnung trotz Lehrermangel

Zum Beginn des neuen Schuljahres am 1. August 2024 sieht Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) in Sachsen-Anhalt über 214.000 Schülerinnen und Schüler mit anhaltendem Lehrermangel und Integrationsherausforderungen konfrontiert, während gleichzeitig innovative Maßnahmen zur Lehreranwerbung vorgestellt werden.

Der Beginn des neuen Schuljahres in Sachsen-Anhalt steht vor der Tür und bringt nicht nur neue Herausforderungen, sondern auch große Chancen für Schüler und Schulen. Während die Zahl der Schüler steigt, bleibt der Lehrermangel eine bedeutende Hürde.

Anstieg der Schülerzahlen

In Sachsen-Anhalt werden im neuen Schuljahr insgesamt rund 214.300 Schüler erwartet, was einem Anstieg von etwa 1.400 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besondere Aufmerksamkeit erfordert der wachsende Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund, der aktuell bei etwa elf Prozent liegt. Allein aus der Ukraine kommen rund 6.100 Schüler, deren Integration in das Schulsystem als zentrale Aufgabe gilt.

Der tägliche Kampf gegen den Lehrermangel

Der Lehrermangel bleibt die größte Herausforderung für die Schulen. Aktuell sind etwa 14.000 Lehrkräfte im Landesdienst tätig, doch die Zahl der Lehrer, die altersbedingt ausscheiden, könnte durch Neueinstellungen nicht im gewünschten Maße aufgefangen werden. Die Ministerin Eva Feußner (CDU) weist auf die positive Entwicklung hin, dass der Anteil der Seiteneinsteiger von 1.400 auf über 2.200 gestiegen ist, was zeigt, dass eine neue Generation von Lehrkräften in das Bildungssystem eintritt. Diese Lehrkräfte spielen eine entscheidende Rolle, insbesondere in der Sekundar- und Förderschule, wo der Unterrichtsausfall weiterhin besorgniserregend bleibt.

Neue Initiativen zur Förderung

Ein weiteres wichtiges Element in diesem Schuljahr ist das Startchancenprogramm, das gezielt 30 Schulen unterstützen soll, die vor besonderen sozialen Herausforderungen stehen. Am Ende sollen mehr als 28.500 Schüler von verbesserten Bildungsangeboten profitieren, um den Anteil der Schüler ohne Abschluss zu reduzieren. Dies könnte langfristig entscheidend für die Bildungschancen vieler junger Menschen in Sachsen-Anhalt sein.

Digitalisierung in den Schulen

Zur Unterstützung der Lehrkräfte und zur Verbesserung der Lernbedingungen plant das Bildungsministerium den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Bis Ende September sollen 3.000 weitere iPads bereitgestellt werden, damit die Schüler moderne Lernmethoden nutzen können. Der Fokus liegt auch auf der Einführung des Fachs Informatik in Sekundarschulen, was den Schülern digitalbasierte Kompetenzen vermitteln soll.

Kritik am neuen Schulgesetz

Das geplante neue Schulgesetz, welches zur Anpassung der demografischen Entwicklungen auf den Weg gebracht wird, stößt auf Widerstand von gesellschaftlichen Gruppen und der Opposition im Landtag. AfD und Linke fürchten eine Reduzierung von Schulstandorten, insbesondere in ländlichen Gebieten. Ministeriumssprecher weisen diese Vorwürfe zurück und betonen die Notwendigkeit, den Schulträgern mehr Flexibilität zu ermöglichen und auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren.

Fazit: Schulen im Wandel

Das neue Schuljahr markiert einen Wendepunkt für Sachsen-Anhalt, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die steigende Zahl an Schülern erfordert innovative Lösungen und ein umso entschlosseneres Handeln, um die Lehrerversorgung und Integrationsprozesse voranzutreiben. Letztendlich müssen alle Akteure, von Lehrkräften über Ministerien bis hin zu Eltern, gemeinsam für eine positive Entwicklung der Bildung in Sachsen-Anhalt arbeiten.

NAG

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