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Rögitz-Projekt: Niedersachsen und MV kämpfen gegen Flut für Landwirte

Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben ein gemeinsames Projekt initiiert, um den Abfluss der Rögitz zu verbessern, nachdem die Region zwischen Oktober und Dezember 2023 aufgrund außergewöhnlich intensiver Niederschläge mit Überflutungen konfrontiert war, die die Landwirtschaft erheblich beeinträchtigten.

Gemeinsamer Einsatz für die Rögitz: Niedersachsen und MV im Dialog

Im Zuge des Klimawandels und vermehrter Wetterextreme stehen die Regionen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern vor großen Herausforderungen in Bezug auf die Wasserversorgung und den Flussabfluss der Rögitz. Die Zwischenstaatliche Zusammenarbeit zielt darauf ab, Lösungen zu finden, die sowohl der Landwirtschaft als auch den Bedürfnissen des Gewässerschutzes gerecht werden.

Ungewöhnliche Niederschlagsmengen in Nordwestmecklenburg

Der Zeitraum von Oktober bis Dezember 2023 brachte für Nordwestmecklenburg außergewöhnliche Niederschläge, die sich im Vergleich zu den vergangenen 60 Jahren als besonders intensiv erwiesen. In dieser Zeit fiel der Rekord von 316 Millimetern Niederschlag an der Station Boizenburg. Diese Menge überstieg die gewohnte Niederschlagsrate erheblich, was zu dramatischen Bedingungen für die Landwirtschaft führte, insbesondere auf Ackerflächen. Folgen waren, dass viele Felder überflutet wurden und Ernten nicht eingebracht werden konnten.

Konsequenzen für die Landwirtschaft

Die Wassermengen waren nicht nur eine Herausforderung für die natürlichen Wasserkreisläufe, sondern auch eine Katastrophe für die Landwirte in der Region, wie Umwelt- und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) erklärte. Der hohe Rückstau, insbesondere in der Rögnitz, war eine direkte Folge anhaltender Niederschläge, gekoppelt mit hohem Elbehochwasser. Aufgrund dieser Situation kann der Wasserabfluss kaum noch geregelt werden, was die landwirtschaftlichen Betriebe stark belastet.

Künftige Maßnahmen zur Förderung des Ausgleichs

Die Initiative zur Verbesserung der Situation wird durch Gespräche zwischen dem niedersächsischen Umweltministerium und dem Ministerium für Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern vorangetrieben. Es wurden strategische Pläne entwickelt, um die Wasserhaltung und die laufende Grunderhaltung der Gewässer so anzupassen, dass künftige Überflutungen verhindert werden. Ein zentraler Punkt dabei ist der Ausgleich zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Gewässerschutz, was besonders vor dem Hintergrund des Klimawandels von Bedeutung ist.

Neue Projektträger für nachhaltige Lösungen

Das Auenzentrum Burg Lenzen, betrieben vom Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), soll als Projektträger für ein groß angelegtes Vorhaben fungieren, das sich der nachhaltigen Wasserwirtschaft widmet. Die Überlegungen zielen darauf ab, naturschutzfachliche sowie klimaschutzrelevante Ziele in die Planung zu integrieren. Hierdurch soll nicht nur der Gewässerschutz gefördert werden, sondern auch der Erhalt landwirtschaftlicher Flächen.

Die Rögitz: Ein Gewässer mit besonderen Anforderungen

Die Rögitz, die in Mecklenburg-Vorpommern als Gewässer I. Ordnung kategorisiert ist, fällt unter die Unterhaltungszuständigkeit des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg. In Niedersachsen hingegen wird die Rögnitz als Gewässer II. Ordnung vom Neuhauser Deich- und Unterhaltungsverband (NDUV) betreut. Eine Verwaltungsvereinbarung aus dem Jahr 2012 regelt außerdem die Unterhaltung des grenzbildenden Abschnitts von 15 km, was die Kooperationsbereitschaft und die nötigen Abstimmungen zwischen den beiden Bundesländern unterstreicht.

In Anbetracht der kritischen Situation ist ein breiter Dialog und gemeinsames Handeln unerlässlich, um die Herausforderungen des Klimawandels und die damit einhergehenden Extremereignisse in der Region zu bewältigen.

NAG

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