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ZF Friedrichshafen: Stellenabbau und Umsatzrückgang sorgen für Unsicherheit

Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG hat am 1. August 2024 seine Umsatzprognose für 2024 aufgrund eines unerwarteten Rückgangs im ersten Halbjahr von mindestens 45 Milliarden Euro auf 42,5 bis 43,5 Milliarden Euro gesenkt und plant gleichzeitig den Abbau von 11.000 bis 14.000 Arbeitsplätzen, was die Effizienz des Unternehmens steigern soll.

Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG hat im ersten Halbjahr 2024 mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Die vorgelegte Halbjahresbilanz zeigt einen deutlichen Umsatzrückgang, was weitreichende Folgen für die Branche und die betroffenen Mitarbeiter haben könnte.

Umsatzrückgang und gesenkte Prognosen

ZF hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr auf rund 22 Milliarden Euro beziffert, was einem Rückgang von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese negative Entwicklung spiegelt sich auch in der gesenkten Umsatzprognose für das Gesamtjahr wider, die jetzt zwischen 42,5 und 43,5 Milliarden Euro liegt. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 47 Milliarden Euro erzielt.

Auswirkungen auf die Belegschaft

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, plant der Vorstandsvorsitzende Holger Klein den Abbau von 11.000 bis 14.000 Arbeitsplätzen in Deutschland bis zum Jahr 2028. Aktuell beschäftigt ZF rund 54.000 Mitarbeiter an mehr als 30 Standorten in Deutschland. Klein betont, dass dieser Schritt eine notwendige Maßnahme ist, um das Unternehmen effizienter zu strukturieren und sich besser an die veränderten Marktbedingungen anzupassen.

Regionale Unterschiede in der Belegschaftsstruktur

In der Dümmer-Region, die die Werke Diepholz und Wagenfeld umfasst, sind 2.600 Mitarbeiter beschäftigt. Der Pressesprecher für die Region berichtet, dass diese Standorte besser aufgestellt seien als andere, da unrentable Sparten verkauft und Verlagerungen vorgenommen wurden. Dieses Joint Venture könnte für die Zukunft ein entscheidender Vorteil sein.

Unternehmensstrategien und externe Einflüsse

Die von der Arbeitnehmervertretung geäußerte Kritik an den milliardenschweren Zukäufen von ZF deutet auf interne Spannungen hin. Kritiker behaupten, dass diese Akquisitionen, die das Unternehmen stark verschuldet haben, letztlich zu den aktuellen Schwierigkeiten geführt haben. Holger Klein verteidigt jedoch die Übernahmen von TRW und Wabco mit der Argumentation, dass ohne diese Schritte die Situation deutlich problematischer wäre.

Die Auswirkungen der E-Mobilität

Zusätzlich zu internen Umstrukturierungen sieht sich die gesamte Automobilzuliefererbranche großen Herausforderungen gegenüber. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Automobilhersteller bis zu 50 Prozent weniger E-Fahrzeugkomponenten von den Zulieferern abnehmen als ursprünglich angekündigt. Diese Situation führt zu erheblichen Investitionen und finanziellen Einbußen, die viele Unternehmen in eine prekäre Lage bringen.

Fazit

Die herausfordernde Marktlage und die notwendigen Anpassungen der Unternehmensstrukturen bei ZF sind nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch für die gesamte Region und die betroffenen Mitarbeiter von erheblicher Bedeutung. Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung bleibt abzuwarten, wie ZF und die übrigen Akteure in der Automobilzulieferindustrie auf diese Herausforderungen reagieren werden.

NAG

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