KoblenzUmwelt

Seilbahn als Lösung? SPD bringt u-Bahn-Anbindung für Bergen ins Gespräch

Im Streit um die umstrittene Bahnstrecke Regionaltangente Ost in Frankfurt schlägt die SPD als Alternative eine umweltfreundliche Seilbahn zur besseren Anbindung von Bergen-Enkheim vor, um kurzfristig die Verkehrsprobleme der Region zu lösen, während der Prozess für die Bahn möglicherweise Jahrzehnte dauern könnte.

Die Diskussion um die öffentliche Verkehrsanbindung in der Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim gewinnt zunehmend an Bedeutung. Angesichts der Einsprüche gegen die geplante Regionaltangente Ost (RTO) hat die SPD eine alternative Lösung in Form einer Seilbahn ins Spiel gebracht. Diese Idee wirft nicht nur Fragen nach der Effizienz der öffentlichen Verkehrsmittel auf, sondern auch nach den Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität der Anwohner.

Politische Bedenken und Unterstützung für Alternativen

Stadt und Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) zeigen sich skeptisch über die Durchsetzbarkeit der ursprünglichen Pläne für die RTO. Während der Ortsbeirat besorgt auf die möglichen negativen Auswirkungen schaut, sieht Aljoscha Ziller, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, die Notwendigkeit alternativer Ansätze. “Wir müssen Lösungen finden, die unsere Verkehrsprobleme anpacken, ohne die Umwelt zu belasten”, sagt Ziller.

Innovativer Ansatz: Seilbahnen als Verkehrslösung

Die SPD schlägt drei Varianten einer Seilbahnverbindung vor. Besonders hervorgehoben wird der Nutzen von Seilbahnen in Städten wie Barcelona und Koblenz. Diese Form der Mobilität könnte insbesondere die Höhenunterschiede zwischen Bergen und den angrenzenden Stadtteilen effizient überwinden. Zudem bringt eine Seilbahn Vorteile in Bezug auf Lärm- und Umweltschutz mit sich und könnte schneller als andere Transportprojekte realisiert werden.

Leistungsfähigkeit im Vergleich zum Nahverkehr

Eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC bestätigt die Vorteile von Seilbahnen: Sie könnten bis zu 6000 Fahrgäste pro Stunde transportieren, ähnlich wie bei U-Bahnen. Dies könnte dazu beitragen, die Stau- und Busbelastung auf den Straßen im Stadtteil zu verringern. Auch die vergleichsweise geringen Investitionskosten, da auf umfangreiche bauliche Maßnahmen wie Brücken oder Tunnel verzichtet werden kann, sprechen für diese Lösung.

Im Fokus: Schnelligkeit und Effizienz

Ziller und Schubert betonen die Dringlichkeit einer schnellen Lösung zur Verbesserung der Anbindung von Bergen-Enkheim. „Während die RTO vielleicht in 30 bis 40 Jahren realisiert wird, benötigen wir jetzt eine praktikable Alternative”, erklärt Ziller. Auch die Marktstraße leidet unter der hohen Busfrequenz, was die Lebensqualität dort beeinträchtigt.

Ein Aufruf zur Diskussion

Die SPD versteht ihren Vorschlag als ersten Schritt zur Diskussion. Sie warnen davor, die RTO abzulehnen, ohne eine alternative Lösung zu präsentieren. “Das schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass Bergen-Enkheim beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs komplett leer ausgeht”, so Ziller abschließend.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"