Das Streben nach einem Psychologiestudium zeigt, wie begehrt dieser Studiengang in Deutschland ist. Mit über 40.000 Bewerbern und lediglich 6.000 verfügbaren Plätzen bleibt vielen der Traum vom Studium verwehrt. Die Einführung eines Eignungstests könnte jedoch eine Wende bringen und die Zugangsmöglichkeiten für viele Interessierte erweitern.
Ursprung der Beliebtheit
Psychologie zählt seit Jahren zu den gefragtesten Studienfächern in Deutschland. Prof. Stefan Schulz-Hardt von der Universität Göttingen erklärt, dass diese Faszination auf alltäglichen Fragen basiert: „Warum fühlen wir, wie wir fühlen? Was passiert in unseren Köpfen?“ Die Antworten auf diese Fragen ziehen viele junge Menschen an und versprechen gleichzeitig attraktive berufliche Perspektiven.
Die Zugangshürden durchbrechen
Lange Zeit war es nahezu unmöglich, ohne ein nahezu perfektes Abitur in das Psychologiestudium einzusteigen. Die Novellierung im Jahr 2023 mit einem bundesweiten Eignungstest bietet nun eine alternative Möglichkeit, welche Bewerber anhand ihrer Leistungsfähigkeit beurteilt, unabhängig von den Schulnoten. Dies bedeutet, dass auch jene mit einem Abitur unter 1,0 eine realistische Chance auf einen Studienplatz haben können.
Was erwartet die Studierenden?
Das Psychologiestudium ist sowohl umfassend als auch anspruchsvoll. Die Studierenden lernen, wie man empirische Forschung betreibt, sowie verschiedene mathematische und biologische Grundlagen. „Die Fähigkeit, abstrakt und logisch zu denken, ist unerlässlich“, betont Wilhelm. Zudem sollten gute Englischkenntnisse mitgebracht werden, da die Fachliteratur vorwiegend in dieser Sprache verfasst ist. Ein Psychologiestudium sollte nicht mit dem Ziel angegangen werden, eigene psychische Probleme zu bewältigen. Stattdessen sollte es dem Wunsch dienen, anderen Menschen Hilfe anzubieten.
Wo und wie studieren?
Psychologie kann an einer Vielzahl von Hochschulen in Deutschland studiert werden, von staatlichen Universitäten über Fachhochschulen bis hin zu privaten Einrichtungen. Das Studienangebot variiert in den angebotenen Schwerpunkten. Viele staatliche Universitäten bieten einen polyvalenten Bachelor an, der später im Master spezifiziert werden kann.
Kriterien zur Studienplatzvergabe
Der neue Eignungstest umfasst logistisches Denken, sprachliche Fähigkeiten und Mathematik. Die Teilnahmegebühr liegt bei 100 Euro, und die Ergebnisse sind fünf Jahre gültig. „Die Prüfungsanforderungen vermitteln ein realistisches Bild dessen, was Erwartungen an die Studierenden sind“, erklärt Wilhelm. Während Fachhochschulen oft andere Kriterien für die Zulassung haben, setzen private Universitäten häufig auf eigene Tests oder Bewerbungsgespräche.
Fazit
Die Einführung des Eignungstests stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Zugangsmöglichkeiten zum Psychologiestudium zu verbessern und damit einer breiteren Bevölkerung die Chance auf Bildung im Bereich Psychologie zu geben. Die steigende Nachfrage nach psychologischen Fachkräften zeigt nicht nur die Relevanz der Materie, sondern auch die Notwendigkeit, passende Wege für zukünftige Studierende zu finden.
– NAG