Wasserknappheit in Lima: Herausforderungen für die Bevölkerung
In San Juan de Lurigancho, einem derbevölkerungsreichsten Bezirke Perus, äußerte der Bürgermeister von Lima, Rafael López Aliaga, scharfe Kritik an der kommunalen Wasserbehörde Sedapal. Während der Einweihung von 40 neuen Wasserbrunnen im Viertel Juan Pablo II richtete López Aliaga den Fokus auf die anhaltende Wasserkrise, die viele Anwohner täglich erleben müssen.
Der Gesundheitsaspekt und die Qualität des Wassers
Bei der Einweihungszeremonie ergriff der Bürgermeister das Wort und trank aus einem der neu installierten Wasserbrunnen, um die Trinkbarkeit des Wassers zu demonstrieren. „Diese Wasserquelle ist sauber und trinkbar, im Gegensatz zu dem, was Sedapal liefert“, so López Aliaga. Die Bewohner, viele von ihnen in prekären Verhältnissen lebend, leiden oft unter dem schlechten Zustand des gelieferten Wassers, welches laut López Aliaga als „grün und ungenießbar“ bezeichnet wird. Diese Situation gefährdet die Gesundheit der am stärksten gefährdeten Gruppen in der Gesellschaft.
Kritik an der Verwaltung und den finanziellen Mitteln
Der Bürgermeister beklagte sich darüber, dass über die Jahre hinweg zahlreiche politische Versprechen gemacht wurden, um den Zugang zu sauberem Wasser für alle zu gewährleisten. „Die Gelder wurden oft missbraucht, und es wurden solche Projekte nicht realisiert“, erklärte er. In dieser Hinsicht betonte López Aliaga, dass durch die Optimierung der öffentlichen Ausgaben und die Beseitigung überflüssiger Beraterverträge Einsparungen erzielt wurden, die verwendet wurden, um die Not der hungernden Bevölkerung zu lindern.
Zusammenarbeit mit lokalen Behörden
Bei der Einweihung waren auch lokale Amtsträger, darunter der Bürgermeister von San Juan de Lurigancho, Jesús Maldonado, anwesend. Die Initiative zur Verbesserung der Wasserversorgung soll mindestens 12.000 Haushalte erreichen und zielt darauf ab, eine langfristige Lösung für die Wasserversorgungsproblematik zu finden. Ein ähnliches Pilotprojekt wurde bereits im Mai 2023 gestartet, um den Wasserzugang für etwa 1,5 Millionen Menschen in Lima sicherzustellen.
Öffentliche Meinung und politische Folgen
Trotz dieser Initiativen steht López Aliaga in der öffentlichen Gunst unter Druck, mit einer Umfrage, die eine 69%ige Ablehnung zeigt. Ein laufender Revokationsprozess könnte seine Amtszeit gefährden; die erforderliche Anzahl an Unterschriften ist bis zum 12. Oktober einzureichen. Diese Situation beleuchtet die Herausforderungen, vor denen die Stadtverwaltung steht, während sie sich um das Wohl der Bevölkerung bemüht und gleichzeitig mit wachsender Kritik und öffentlichen Unruhen konfrontiert ist.
Fazit
Die Wasserkrise in Lima stellt eine kritische Herausforderung für die städtische Verwaltung dar. Die Bemühungen um Verbesserung durch neue Wasserbrunnen sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch die drängenden Fragen nach der Qualität des Wassers und einer transparenten Mittelverwendung bleiben bestehen. Der Druck auf die Verantwortlichen wird wachsen, solange die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung nicht vollends erfüllt werden.
– NAG