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Joe Bausch im Interview: Vom Haarausfall zur inneren Stärke

Joe Bausch, der 71-jährige Schauspieler, Arzt und Autor, sprach in einem Interview über seine Glatze, die er mittlerweile akzeptiert hat, und reflektierte über seine Jugend, in der er mit Depressionen kämpfte und traumatische Erlebnisse bewältigen musste, während er in Osnabrück über seine Gedanken zu einem möglichen Haarwachstum und persönliche Herausforderungen berichtete.

Joe Bausch: Ein Lebensweg voller Herausforderungen und Akzeptanz

Osnabrück (ots)

Der Umgang mit der eigenen Identität

Joe Bausch, der vielseitige Schauspieler, Arzt und Autor aus Osnabrück, blickt auf ein bemerkenswertes Leben zurück. Im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) reflektiert er über seine persönliche Entwicklung und den akzeptierten Zustand seiner Glatze. „Wenn ich mir heute noch mal eine aussuchen dürfte, dann die kurz nach der Bundeswehr“, erklärt Bausch. Diese Rückkehr zu früheren Frisuren fordert eine Auseinandersetzung mit seiner Jugend, in der sein Aussehen eine große Rolle spielte.

Die Herausforderungen der Jugend

Die Herausforderungen, die Bausch während seiner Jugend erlebte, waren nicht nur äußerlicher Natur. Er berichtet von einer schwierigen Kindheit, einschließlich des Missbrauchs durch seinen älteren Pflegebruder, das er in seinem Buch „Verrücktes Blut“ thematisiert. Ein einschneidendes Erlebnis war der Moment, als Bausch wünschte, dass sein Pflegebruder stirbt, was ihn lange belastete. „Das war schon heftig“, sagt er. „Ich habe nie wieder so etwas empfunden oder den Tod von jemandem auch nur billigend in Kauf genommen.“ Diese Erlebnisse prägen seinen Blick auf das Leben bis heute.

Der Kampf gegen Depressionen

Im Alter von etwa 15 Jahren litt Bausch unter ersten Anzeichen von Depressionen, als er mit sich selbst unzufrieden war. „Ich mochte mich nicht, hab‘ alles an mir gehasst“, erinnert er sich. Der Dichter Gottfried Benn wurde für ihn zu einer Handlungsanleitung, während er versuchte, seine inneren Dämonen zu bekämpfen. „Ich hab‘ angefangen, Bilder von mir zu zerstören, hab sie an die Wand geheftet und mit dem Kleinkalibergewehr drauf geschossen“, beschreibt er seine damaligen Kämpfe mit einer Mischung aus Schmerz und Trotz.

Ein Weg zur Akzeptanz

Die Akzeptanz seiner Glatze stellte sich irgendwann als einfacher heraus, als Bausch anfänglich dachte. „Ich habe sie nicht vermisst“, stellt er klar. Der größte Teil der Auseinandersetzung mit seinem äußeren Erscheinungsbild fand schon früher statt, und seine Entwicklung zu einem selbstbewussten Menschen ist beeindruckend.

Eine inspirierende Geschichte

Joe Bausch ist ein Beispiel für die Stärke des menschlichen Geistes. Trotz Rückschlägen und schwierigen Erfahrungen hat er seinen Weg gefunden, Frieden mit sich selbst zu schließen. Seine Erfahrungen sind nicht nur eine persönliche Lebensgeschichte, sondern auch eine wertvolle Inspiration für viele, die ähnliche Herausforderungen meistern müssen. Die Würdigung seiner eigenen Vergangenheit und die Annahme seiner Identität spiegeln einen wichtigen Trend in unserer Gesellschaft wider, der zu mehr Offenheit und Verständnis einlädt.

NAG

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