BildungMecklenburg-Vorpommern

Zweite Chance für über 150 Absolventen an Volkshochschulen in MV

Über 150 junge Frauen und Männer in Mecklenburg-Vorpommern haben im Jahr 2024 an Volkshochschulen erfolgreich ihren Schulabschluss nachgeholt, darunter 46 Absolventen in Schwerin, was die Bedeutung von Bildungschancen für persönliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit unterstreicht.

Bildungsangebot für AlleSchulabschlüsse an Volkshochschulen: Eine wichtige zweite Chance

In Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen Volkshochschulen jungen Menschen und Erwachsenen, einen Schulabschluss nachzuholen und damit neue berufliche Perspektiven zu schaffen. Dies ist besonders bedeutend für diejenigen, die zuvor ohne Abschluss die Schule verlassen haben. Mit über 150 erfolgreich nachgeholten Abschlüssen in diesem Jahr wird deutlich, wie wichtig diese Bildungseinrichtungen für die Gesellschaft sind.

Erfolgreiche Absolventen und ihre Zukunft

Die Bedeutung der Schulabschlüsse für die Absolventinnen und Absolventen wird besonders von Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) hervorgehoben. Bei einer feierlichen Übergabe von 46 Abschlusszeugnissen in Schwerin erklärte er: „Die Schulabschlüsse eröffnen Tür zu einem neuen, selbstbestimmten Lebensabschnitt.“ Diese Chance zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung ist für viele entscheidend, insbesondere in einer Zeit, in der Bildungsgerechtigkeit immer wichtiger wird.

Dringender Bedarf an Bildungsangeboten

Die Volkshochschulen sehen sich einem wachsenden Bedarf gegenüber, insbesondere bei geflüchteten Menschen. „Zunehmend verlassen Schülerinnen und Schüler von geflüchteten Familien die Regelschule ohne Abschluss“, berichtet die Volkshochschule in Rostock. Diese Entwicklung macht deutlich, dass in städtischen Gebieten, wo die Nachfrage größer ist, zusätzliche Kurse erforderlich sind. In Neubrandenburg gibt es bereits Anfragen für einen dritten Kurs, doch mangelt es an Lehrkräften.

Besondere Kurse in Justizvollzugsanstalten

Ein weiteres Beispiel für die Flexibilität der Volkshochschulen ist ihr Angebot in Justizvollzugsanstalten. In der JVA Bützow haben acht Insassen dieses Jahr erfolgreich die Berufsreife erlangt, während fünf die Mittlere Reife geschafft haben. Solche Programme sind Teil der Resozialisierung und zeigen, dass Bildung auch hinter Gittern einen wichtigen Weg zurück in die Gesellschaft ebnen kann.

Herausforderungen im ländlichen Raum

Trotz dieser Erfolge stehen die Volkshochschulen vor Herausforderungen, besonders im ländlichen Raum. In Orten wie Waren oder Demmin mussten Kurse aufgrund mangelnder Anmeldungen abgesagt werden. Der Zugang zu Bildung bleibt uneinheitlich und erfordert gezielte Maßnahmen, um auch dort den Bedarf zu decken.

Blick in die Zukunft: Anmeldungen für das kommende Schuljahr

Ein wichtiger Ausblick zeigt sich in Schwerin. In diesem Jahr haben über 20 Prozent mehr Teilnehmer als im Vorjahr ihren Abschluss an der Volkshochschule erreicht. Die Nachfrage für das kommende Schuljahr ist bereits groß, was darauf hindeutet, dass die Volkshochschulen weiterhin eine zentrale Rolle bei der Förderung von Bildung und Chancengleichheit spielen werden.

Die Entwicklungen an den Volkshochschulen in Mecklenburg-Vorpommern sind Ausdruck eines größeren Trends, bei dem Bildungseinrichtungen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch als wertvolle Rückhaltssysteme für Menschen in schwierigen Lebenslagen fungieren.

NAG

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