Ausbreitung der asiatischen Hornisse in Niedersachsen: Zweifelhafte neue Nachbarn
Die Entdeckung der asiatischen Hornisse in Niedersachsen sorgt für Wellen in der Region. Menschen und insbesondere Imker sind besorgt über die Auswirkungen dieser invasiven Art, die 2023 erstmals in dem Bundesland nachgewiesen wurde. Aber was bedeutet das für die lokale Gemeinschaft und die Landwirtschaft?
Orte der Sichtungen zeigen besorgniserregenden Trend
Die ersten Sichtungen der asiatischen Hornisse wurden im Landkreis Diepholz in den Monaten August und September 2022 registriert, gefolgt von Entdeckungen im Landkreis Northeim im Oktober und im Landkreis Bentheim im November 2022. Im Jahr 2023 gab es bereits weitere Sichtungen in Niedersachsen, was auf eine rasche Ausbreitung dieser Spezies hindeutet.
Besorgte Imker und die Bedürfnisse der Bienen
Imker sind besonders alarmiert über die Präsenz der asiatischen Hornisse. Diese Art hat sich als effektiver Jäger von Honigbienen erwiesen, die sich in der Nähe ihrer Nester aufhalten. Oftmals sehen sich die Bienenvölker stark gefährdet, insbesondere wenn sie bereits durch andere Faktoren wie den Varroa-Milbenbefall geschwächt sind. Laut LAVES stellt der Verlust von Bienen für starke Bienenvölker kein enormes Problem dar, jedoch können geschwächte Völker sehr schnell leiden.
Ein breites Beutespektrum und der Jagdradius
Die asiatische Hornisse ernährt sich nicht nur von Honigbienen; sie hat ein breites Beutespektrum, das auch Fliegen, Spinnen und andere Insekten umfasst. Eine Hornissenkolonie kann pro Jahr bis zu elf Kilogramm Insektenbiomasse benötigen, die sie im Umkreis von bis zu einem Kilometer um ihr Nest jagt. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf das lokale Ökosystem haben.
Die Aggressivität der Hornisse
Obwohl die asiatische Hornisse kleiner ist als die heimische europäische Hornisse, zeigt sie ein aggressives Verhalten, insbesondere bei der Verteidigung ihrer Nester. Diese Nester befinden sich oft in großer Höhe, was es schwierig macht, sie zu kartieren und zu entfernen. Die Möglichkeit, diese Art zu kontrollieren, sinkt mit zunehmender Höhe der Nester, die oft über zehn Meter erreichen.
Schlusspunkt und Aufruf zum Handeln
Die asiatische Hornisse ist nicht nur ein neues Problem für die Imker in Niedersachsen, sondern stellt auch eine potenzielle Bedrohung für die Biodiversität dar. Die Europäische Kommission hat diese Art als invasiv eingestuft, was bedeutet, dass sie gemeldet und entfernt werden muss. Eine gezielte Bekämpfung der Hornisse in den frühen Phasen zeigt noch Erfolge, aber schnelles Handeln ist gefragt, um die Ausbreitung dieser Art einzudämmen und die heimische Fauna zu schützen.
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– NAG