Recklinghausen

Einwohnerzahl in Marl steigt: Wachstum trifft auf hohe Arbeitslosenquote

In Marl leben mittlerweile 88.098 Menschen, was einen Anstieg um 1.600 seit 2015 bedeutet, während die Stadt trotz einer hohen Arbeitslosenquote von 9,6 Prozent weiterhin als attraktive Wohngegend gilt.

Eine lebendige Stadt im Wandel: Marl verzeichnet Bevölkerungsexpansion

Einwohnerzahl weiterhin im Aufwärtstrend

Aktuelle Zahlen des städtischen Haupt- und Personalamts zeigen, dass Marl mittlerweile 88.098 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Dies ist ein Anstieg von etwa 1.600 Personen seit 2015. Während die Bevölkerung in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat, gab es lediglich im Jahr 2021 einen vorübergehenden Rückgang. Michael Bach, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, betont die Attraktivität von Marl: „Ähnlich wie bei den Immobilienverkäufen sehen wir, dass Marl eine attraktive Stadt für die Menschen ist, um hier zu leben.“

Strukturwandel und demographische Veränderungen

Die demographische Entwicklung in Marl zeigt, dass die Gesellschaft immer älter wird. Mit fast 15 Prozent bilden die 50- bis unter 60-Jährigen die größte Gruppe. Darüber hinaus sind fast ein Drittel der Einwohner 60 Jahre oder älter. Diese Veränderungen in der Altersstruktur sind ein Spiegelbild des Gesamttrends in der Region Recklinghausen, wo die Anzahl junger Menschen zurückgeht, während die Zahl der älteren Menschen stetig steigt.

Arbeitsmarktsituation und Herausforderungen

Dennoch bleibt die Arbeitsmarktlage in Marl angespannt. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 9,6 Prozent und ist damit höher als im angrenzenden Kreis Recklinghausen, der bei 8,2 Prozent liegt. Dies bedeutet, dass fast 4.300 Menschen in Marl ohne Beschäftigung sind, was mehr Männer (2.363) als Frauen (1.933) betrifft. Besonders besorgniserregend sind die 2.411 langzeitarbeitslosen Marlerinnen und Marler. Die Situation wirkt sich auf die gesamte soziale Struktur der Stadt aus und stellt sowohl die lokale Wirtschaft als auch die Lebensqualität auf die Probe.

Vielfalt und Integration in der Bevölkerung

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Einwohnerschaft ist der Ausländeranteil, der bei 16,5 Prozent liegt. Frauen und Männer sind zahlenmäßig nahezu gleich verteilt (50,8 Prozent Frauen und 49,2 Prozent Männer). Der Anteil ausländischer Einwohner setzt sich vorwiegend aus Personen aus der Türkei, Syrien, der Ukraine, Rumänien und Polen zusammen. Diese Vielfalt bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf Integration und soziale Cohesivität.

Fazit: Ein gemischtes Bild für Marl

Die neuesten demographischen Daten zeichnen ein gemischtes Bild von Marl: einerseits ein Anstieg der Einwohnerzahl und eine zunehmende kulturelle Vielfalt, andererseits jedoch anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und eine alternde Bevölkerung. Diese Faktoren erfordern eine proaktive Stadtentwicklung und Anpassungsstrategien, um die Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu sichern und Marl als lebenswerte Stadt zu fördern.

NAG

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