Meldungsdatum: 02.08.2024
Die Bedeutung der geschützten Bäume im Kreis Borken
Im Kreis Borken, einer Region in Nordrhein-Westfalen mit einem vergleichsweise niedrigen Waldanteil von rund 14 Prozent, stehen 96 Bäume unter besonderem Schutz. Diese Naturdenkmale sind nicht nur ein Teil des lokalen Ökosystems, sondern sie haben auch kulturelle und historische Bedeutung für die Bewohner der Region.
Naturdenkmale als Lebensraum
Die geschützten Bäume bieten zahlreichen Tieren einen Lebensraum. Insekten, Vögel und sogar Fledermäuse finden in den Höhlungen und Ästen der Bäume Unterschlupf. Dieser natürliche Lebensraum ist besonders wertvoll, da er zur Biodiversität beiträgt und ein gesundes Ökosystem fördert.
Pflege und Schutz der Bäume
Die Pflege der 96 Naturdenkmale erfolgt durch Fachleute, die regelmäßig die Gesundheit der Bäume überprüfen. Der Kreis Borken initiiert geeignete Pflege- und Sicherungsmaßnahmen, die teilweise auch durch das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt werden. Diese Maßnahmen sind wichtig, um die Vitalität der Bäume zu erhalten und ihren Fortbestand zu sichern.
Historische Wurzeln der Naturdenkmale
Ein herausragendes Beispiel unter diesen geschützten Bäumen ist die Femeiche in Raesfeld-Erle, die möglicherweise bis zu 1.500 Jahre alt ist. Diese Eiche hat nicht nur eine lange Geschichte, sondern wurde auch als erster „Nationalerbe-Baum“ von Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Historische Überlieferungen und die beachtliche Alterspanne geben der Femeiche eine besondere Identität innerhalb der Region.
Ein Treffpunkt für die Gemeinschaft
Die Naturdenkmale sind nicht nur ökologisch und historisch bedeutsam, sie fungieren auch als soziale Treffpunkte für die Menschen in der Region. Viele dieser Bäume befinden sich in der Nähe öffentlicher Plätze, wo sie für Jung und Alt oft ein schattenspendender Erholungsort sind. Gemeinsame Aktivitäten etwa unter den ausladenden Ästen fördern das Gemeinschaftsgefühl und ermöglichen den Austausch zwischen den Generationen.
Der komplexe natürliche Kreislauf
Eine Eiche am Hof Kleverth in Stadtlohn, die seit 1985 unter Schutz steht, stellt einen wichtigen Teil des natürlichen Kreislaufs dar. Sie wird zwar durch holzzersetzende Pilze geschädigt, bietet jedoch gleichzeitig Lebensraum für verschiedene Arten. Dieser Prozess, der oft scheinen kann, als würde der Baum schwinden, ist in Wirklichkeit ein wichtiger Beitrag zum Ökosystem, da die Zersetzung Nahrungsquellen für viele Organismen darstellt.
Öffentliche Zugänglichkeit und Dokumentation
Die Standorte der Naturdenkmale sind im Geodatenatlas des Kreises Borken dokumentiert und können online eingesehen werden. Dies fördert das Interesse der Öffentlichkeit und ermöglicht es den Bürgern, sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Besonders hervorzuheben ist, dass viele der Bäume auf privatem Grund stehen, was die Relevanz der Bäume für die gesamte Gemeinde unterstreicht.
Die 96 geschützten Bäume im Kreis Borken sind weit mehr als nur Pflanzen; sie sind ein integraler Bestandteil des kulturellen Erbes, der Biodiversität und der Gemeinschaft. In Anbetracht ihrer Bedeutung brauchen sie unsere Aufmerksamkeit und Pflege, um auch in Zukunft eine Hinterlassenschaft für kommende Generationen zu sein.
Pressekontakt: Karlheinz Gördes, Tel.: 0 28 61 / 681-2424
– NAG